MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Vettel, Clark, Schumacher: Die besten Aufholjagden

Von Mathias Brunner
​Nach der Grand-Prix-Saison 2023: Wir sagen, wer die beste Aufholjagd des Jahres gezeigt hat und weshalb frühere Formel-1-Plätzejäger einen noch weitaus stärkeren Eindruck hinterlassen haben.

Applaus für Red Bull Racing-Fahrer Sergio Pérez: Der Mexikaner ging im Frühling 2023 als 20. in den Grand Prix von Australien und wurde am Ende Fünfter – 15 Ränge gewonnen. Im Qualifying hatte er gepatzt, im Rennen hat er brilliert.

Ähnlich stark die Auftritte von Lance Stroll in Las Vegas (14 Plätze gutgemacht, Fünfter) und von Max Verstappen in Saudi-Arabien (13 Ränge gewonnen, Zweiter).

Ein persönlicher Rekord ist das für Verstappen nicht, denn in Sotschi 2021 wurde der Niederländer vom 20. Startplatz aus sogar Zweiter.

Hut ab vor diesen Darbietungen, aber früher ging das alles noch weitaus besser, als die Startfelder grösser und die Ausfallrate höher waren. Immer wieder staunen die GP-Fans über atemberaubende Aufholjagden der besten Rennfahrer der Welt.

Wir lassen bei den folgenden Zahlen das Indy 500 kurz beiseite. Das Spektakel in den USA zählte zwar in den 1950er Jahren zur Formel-1-WM, aber ein veritabler Grand Prix der USA war das nie, und GP-Renner verirrten sich nur selten in den Nudeltopf von Indiana.

Daher: Beim britischen WM-Lauf in Silverstone 1954 ging der Argentinier Roberto Mieres mit seinem Maserati von Startplatz 32 ins Rennen und wurde Sechster – 26 Ränge gewonnen!

Im gleichen Rennen fuhr sein Landsmann Onofre Marimón (ebenfalls mit einem Maserati) von Startplatz 28 aufs Podest: Rang 3, 25 Ränge gewonnen!

Ein paar weitere bemerkenswerte Leistungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

23 Plätze gewonnen
Nelson Piquet (BR) in Mexiko 1987: Von 25 auf 2

22 Plätze gewonnen
Ronnie Peterson (S) in USA 1972: Von 26 auf 4
Nigel Mansell (GB) in Frankreich 1989: Von 24 auf 2
Christian Danner (D) in USA 1989: Von 26 auf 4
Michael Schumacher (D) in Italien 1992: Von 25 auf 3

21 Plätze gewonnen
Emerson Fittipaldi (BR) in USA 1980: Von 24 auf 4
Carlos Reutemann (RA) in Italien 1980: Von 24 auf 3
John Watson (GB) in USA 1983: Von 22 auf 1
Niki Lauda (A) in USA 1983: Von 23 auf 2

20 Plätze gewonnen
Keke Rosberg (FIN) in Europa 1985: Von 23 auf 3
Jenson Button (GB) in Kanada 2011: Von 21 auf 1
Sebastian Vettel (D) in Abu Dhabi 2012: Von 23 auf 3

Beim Grossen Preis der USA in Long Beach 1983 gelang McLaren-Fahrer also John Watson das Kunststück, vom 22. Startplatz aus zu gewinnen! Auf McLaren hätte nach dem Qualifying keiner auch nur einen Cent gewettet. Watsons Stallgefährte Niki Lauda wurde vom 23. Platz aus Zweiter ...

Andere Sieger von weit hinten:

Rubens Barrichello gewann in Hockenheim 2000 von Startplatz 18. John Watson (schon wieder er!) in Detroit 1982 vom 17. Platz aus, so wie Kimi Räikkönen 2005 in Suzuka.

Vom 16. Startplatz gewannen Jackie Stewart in Kyalami 1973 und Michael Schumacher 1995 in Spa-Francorchamps.

Die vielleicht eindrucksvollste Aufholjagd von allen hatte kein Happy-End: 1967 preschte Clark in Monza von Pole-Position los und führte locker, dann musste er wegen platten Reifens zur Box. Das Wechseln kostete eine Runde. Der Schotte ging als 16. wieder auf die Bahn. Clark brannte einen Rundenrekord nach dem anderen in den Asphalt, machte die eine Runde gut (!) und ging als Leader in die letzte Runde. Dann ging ihm kurz vor dem Fallen der Zielflagge der Sprit aus, mit stotterndem Motor wurde er Dritter hinter John Surtess und Jack Brabham.

Die Tifosi haben Jim Clark gefeiert, als hätte er den Monza-GP in einem Ferrari gewonnen.

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