Formel 1: Verrückt – sinnlose Strafe

Formel 1 verrückt: Sinnlose Strafe für Ferrari/Sauber

Von Mathias Brunner
Ferrari-Fahrer Robert Shwartzman im Sauber

Ferrari-Fahrer Robert Shwartzman im Sauber

​Das Formel-1-Reglement ist so kompliziert, dass zwischendurch Entscheidungen gefällt werden, die dem gesunden Menschenverstand widersprechen. So wie nun die Strafe für einen Ferrari-Piloten.

Am Donnerstag hier in Mexiko hat Formel-1-Champion Max Verstappen gescherzt: «Unser Sport ist so komplex geworden, da frage ich mich manchmal, ob es nicht gescheiter wäre, wenn ich ein Regelbuch mit an Bord hätte.»

Tatsächlich ist das Reglement der Formel 1 so vielschichtig, dass die Rennkommissare zu gewissen Entscheidungen gezwungen sind, über die ein normal denkender Mensch nur noch den Kopf schütteln kann. Ein Beispiel gefällig?

Der israelisch-russische Doppelbürger Robert Shwartzman, Mitglied des Ferrari-Nachwuchsprogramms, durfte im ersten Training zum Mexiko-GP den Sauber von Guanyu Zhou pilotieren – ein Gefallen von Sauber für Motorenpartner Ferrari.

Dabei leistete sich der Formel-3-Champion von 2019 den Fehler, unter doppelter gelber Flagge den Japaner Yuki Tsunoda zu überholen, dies unmittelbar nach der Kollision Bearman/Albon.

Tim Mayer (USA), Johnny Herbert (Grossbritannien), Loic Bacquelaine (Belgien) sowie Alfonso Oros Trigueros (Mexiko) verfügten daraufhin: Fünf Plätze zurück in der Startaufstellung zum Mexiko-GP für Shwartzman.

Pardon? Robert nimmt doch am weiteren GP-Wochenende gar nicht mehr teil …

Die Regelhüter bestätigten: «Wir anerkennen, dass der betroffene Fahrer am Sonntag mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Aber diese Strafe ist für ein solches Vergehen nun mal üblich.»

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Fahrer eine Strafe erhält, die er nie absitzen wird. 2017 sprang Formel-1-Champion Jenson Button in Monte Carlo für Fernando Alonso fuhr, weil der Spanier an jenem Wochenende das Indy 500 bestritt.

Button erhielt eine Strafversetzung für die Kollision mit Pascal Wehrlein – drei Startränge zurück beim darauffolgenden GP-Wochenende.

Nur: Monaco 2017 war für Button das 306. und letzte GP-Wochenende, die Strafe wurde nie abgesessen.

2. Training, Mexiko

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,699 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:17,877
03. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:17,878
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,887
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:17,948
06. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:18,239
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:18,279
08. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:18,351
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:18,392
10. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:18,560
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:18,579
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:18,621
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,656
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:18,890
15. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:18,908
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:18,942
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:18,980
18. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,041
19. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, ohne Zeit
Nicht auf der Bahn: Alex Albon (T), Williams

1. Training, Mexiko

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,998 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:18,315
03. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:18,699
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,839
05. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:18,904
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:18,958
07. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,996
08. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:19,048
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:19,093
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,094
11. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:19,109
12. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:19,200
13. Pato O’Ward (MEX), McLaren, 1:19,295
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:19,335
15. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:19,340
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,600
17. Alex Albon (T), Williams, 1:19,812
18. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:19,819
19. Robert Shwartzman (IL), Sauber, 1:19,988
20. Oliver Bearman (GB), Ferrari, 1:21,256

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