Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Mike Krack (Aston Martin): «Unser Glas ist halb voll»

Von Vanessa Georgoulas
Aston Martin-Teamchef Mike Krack

Aston Martin-Teamchef Mike Krack

In São Paulo erlebte das Aston Martin Team ein schwieriges Wochenende, die Mannschaft aus Silverstone ging zum dritten Mal in Folge leer aus. Dennoch bleibt Teamchef Mike Krack zuversichtlich.

Zuletzt mussten die GP-Teams drei WM-Runden an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden bestreiten, und für das Aston Martin Team gestaltete sich diese Phase der WM besonders enttäuschend. Weder in Austin noch in Mexiko oder Brasilien konnte die Mannschaft von Teambesitzer Lawrence Stroll frische WM-Punkte bejubeln.

In Mexiko kam Stroll den Punkten als Elfter noch nahe, beim jüngsten Kräftemessen in Brasilien kam er im Sprint als Letzter über die Ziellinie und im Rennen fiel er noch vor dem Start aus, weil er sich in der Aufwärmrunde von der Piste drehte und seinen GP-Renner dann beim Versuch, wieder auf die Strecke zurückzukehren im Kiesbett vergrub. Alonso beendete den Sprint als Zweitletzter und den GP auf dem 14. Rang.

Teamchef Mike Krack sagt im Interview auf der offiziellen Team-Website über das Wochenende in Interlagos: «Die letzten drei Wochenenden waren hart. Wir holten keine Punkte in den ersten beiden WM-Runden, und dann kam Brasilien.»

Der Luxemburger verrät, dass die Ausgangslage schon schwierig war: «Wir befinden uns in einer Phase der Saison, in der der Bestand an Ersatzteilen ziemlich gering ist, und beim dritten Rennen in drei harten Wochen, in denen wir unterwegs waren, müssen wir mit Teilen auskommen, die wir nicht unbedingt verwenden würden, wenn wir die Wahl hätten. Wir nehmen in Kauf, dass sich diese Entscheidungen auf die Leistung auswirken, denn die Priorität hat sich auf 2025 verlagert. Lance und Fernando hatten also von Anfang an keine guten Karten, aber es fühlte sich wirklich so an, als wäre das vergangene Wochenende besonders hart gewesen.»

«Tatsächlich war es für alle Fahrer schwierig, und wir haben gesehen, dass viele sowohl im Qualifying als auch im Grand Prix die Kontrolle über ihr Auto verloren haben. Der neue Belag war sehr holprig, und als der Regen einsetzte, auch sehr rutschig. Unser Auto ist im Moment aussergewöhnlich schwierig zu fahren, so dass die Probleme von Lance und Fernando noch grösser wurden. Wenn ich sage, dass wir ihnen bessere Werkzeuge zur Verfügung stellen müssen, dann zeigt sich das an solchen Tagen wie den Rennsonntag in Interlagos am deutlichsten», fuhr Krack fort.

«Bis zu einem gewissen Grad haben sich die Probleme abgezeichnet: Sowohl Lance als auch Fernando hatten kompromittierte Abstimmungen für den Grand Prix, da wir vor dem Sonntagmorgen noch nicht im Nassen gefahren sind und es nicht erlaubt ist, das Set-up der Autos vor dem Rennen zu überprüfen oder anzupassen», betonte der 52-Jährige noch einmal.

«Aber wie immer ist es eine lehrreiche Erfahrung. Als wir wieder im Werk in Silverstone ankamen, hatte die Klärung der Frage, was mit Lance' Auto in der Einführungsrunde und mit Fernandos Auto während des Rennens passiert war, oberste Priorität», berichtet Krack, und zählt auf: «Tückisches nasses Wetter, eine unglaublich holprige Strecke, Die Ersatzteile-Situation und ein kompromittiertes Set-up führten dazu, dass beide Autos dazu neigten, die Räder zu blockieren, und die Daten zeigen, dass dies die Ursache für die Zwischenfälle beider Fahrer war.»

Dennoch bleibt er zuversichtlich: «Wie jeder im Team freuen sich auch Lance und Fernando auf die verbleibenden Rennen. Vor dem letzten Teil der Saison wissen wir, dass es in Las Vegas, Katar und Abu Dhabi neue Chancen geben wird. Unser Glas ist definitiv halb voll.»

São Paulo-GP, Interlagos

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:06:54,430 h
02. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +22,532
04. George Russell (GB), Mercedes, +23,265
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,177
06. Lando Norris (GB), McLaren, +31,372
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +42,056
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +44,943
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +50,452
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,753
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,531
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +57,085
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:03,588 min
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:18,049
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:19,649
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Disqualifikation
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Nicht am Start
Alex Albon (T), Williams, Unfallschäden

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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