Ferrari-Pleite Leclerc/Hamilton: Chef Vasseur ruhig

Lewis Hamilton in Melbourne
Vor dem GP-Wochenende in Australien lautete unter den meisten Formel-1-Fachleuten die Ansicht: McLaren ist den Gegnern voraus, unterschiedlich deutlich, je nach Pistencharakteristik. Aber Ferrari wurde ebenso verlässlich als zweite Kraft gehandelt.
Und nun das in Australien: Charles Leclerc lediglich auf Startplatz 7, Superstar Lewis Hamilton auf Rang 8, eine vierte Startreihe also in Rot, und das passt farblich, denn so das eine oder andere Gesicht unter den Tifosi dürfte sich rot gefärbt haben, vor Wut.
Ferrari auf 7 und 8, das ist eine Klatsche, keiner kann das schönreden, aber es gibt immerhin Erklärungen. Teamchef Fred Vasseur bei der italienischen Sky: «Ehrlich gesagt haben wir einen solchen Start nicht erwartet. Denn wir hatten zuvor das ganze Wochenende einen guten Speed. Selbst in Q1 und Q2 lagen wir zwar hinter den McLaren, aber nicht allzu weit zurück.»
Wir gucken auf die Ergebnisse.
Q1
1. Lando Norris, McLaren, 1:15,912
4. Charles Leclerc, Ferrari, 1:16,029
6. Lewis Hamilton, Ferrari, 1:16,213
Q2
1. Lando Norris, McLaren, 1:15,415
5. Charles Leclerc, Ferrari, 1:15,827
6. Lewis Hamilton, Ferrari, 1:5,919
Vasseur weiter: «In Q3 haben wir unser Tempo verloren, das ist sehr bedauerlich. Aber das ist nur das erste von 24 Abschlusstrainings, das Rennen morgen wird eine ganz andere Geschichte sein.»
Der Franzose auf Erklärungssuche: «Wir haben im letzten Quali-Segment keinen guten Job gemacht. Vor allem im dritten Pistenteil wurde der Abstand zu den McLaren und auch zum Auto von Verstappen zu gross, da verlieren wir am meisten Zeit. Der Abstand nach vorne lag in den freien Trainings und auch in Q1 und Q2 bei einem bis drei Zehntelsekunden, auf einmal in Q3 liegen wir um sieben Zehntel hinten.»
Was liegt im Grand Prix für Ferrari drin?
Vasseur meint: «Es liegt auf der Hand – ein Team, dessen Fahrer vom siebten und achten Platz losfahren müssen, bevorzugt natürlich ein chaotisches Rennen. Von daher ist es in unserem Sinne, wenn es am Sonntag regnet. Aber ich bin nicht verzweifelt. Ich gehe davon aus, dass wir auch im Trockenen Plätze gutmachen können. Das Tempo im Dauerlauf war gut, und das bedeutet, dass wir uns nach vorne kämpfen werden.»
Qualifying, Melbourne
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,096 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:15,180
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:15,481
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:15,546
05. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:15,670
06. Alex Albon (T), Williams, 1:15,737
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,755
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,973
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,980
10. Carlos Sainz (E), Williams, 1:16,082
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:16,175
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,453
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,483
14. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:16,862
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:17,520
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:16,525
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,579
18. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:17,094
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:17,147
20. Oliver Bearman (GB), Haas, ohne Zeit