MotoGP: Das Reifendruck-Drama geht weiter

George Russell: DRS-Problem erklärt – keine Strafe!

Von Silja Rulle
George Russell mit Teamchef Toto Wolff nach dem Bahrain-GP

George Russell mit Teamchef Toto Wolff nach dem Bahrain-GP

George Russell rettet sich im Formel-1-GP von Bahrain trotz massiver Technikprobleme, einer FIA-Untersuchung und einem starken Lando Norris im Nacken auf Platz 2. Zwischenzeitlich war er vom Display verschwunden.

Technikprobleme, Norris-Attacke und trotzdem hielt Platz! George Russell wurde beim Großen Preis von Bahrain Zweiter – nachdem er zwischenzeitlich sogar einmal von der Zeitentafel verschwunden war. 

Bei seiner Fahrt auf Platz 2 hatte der Brite mit riesigen technischen Problemen zu kämpfen. In Runde 38 verschwand er plötzlich vom Timing-Screen wurde als «gestoppt» und auf dem letzten Platz angezeigt. Dabei fuhr er aber in der Realität weiterhin tapfer an Position 2 mit. 

Wenig später wurde klar: Das technische Problem war noch umfangreicher, führte sogar zu einer Untersuchung durch den Weltverband FIA. 

Russell erzählte nach dem Rennen: «Es sah aus, als wäre alles unter Kontrolle. Und dann hatten wir plötzlich einen Mangel an Brake-by-Wire und auch am Lenkrad hat einiges nicht funktioniert. Es war schwierig, Lando (Norris, 3., Anm.) hinter mir zu halten. Ich glaube, eine Runde mehr, und er hätte mich gehabt.»

Wegen eines möglichen DRS-Vergehens ermittelte die Rennleitung nach dem Rennen gegen Russell. Um 22 Uhr Ortszeit (21 Uhr in Europa) wurde bekannt: Es gibt keine Strafe. Aber der Reihe nach.

Wie es zu den Ermittlungen kam, erklärte Russell: «Wir hatten einige Fehlfunktionen mit dem DRS. In einer Situation habe ich den Knopf für den Funk betätigt und das DRS ist aufgegangen. Da habe ich aber nicht viel bei gewonnen, das war der Bruchteil einer Sekunde. Wir hatten einige Probleme, aber sind insgesamt sehr glücklich.»

Toto Wolff erklärte bei unseren Kollegen von Sky: «Es ist das FOM-Beacon ausgefallen. Das heißt, wo sich normalerweise das DRS automatisch öffnet, musste man es manuell betätigen.» 

Wolff bestätigt die Erklärung von Russell: «Er ist einmal auf den Knopf gekommen und hat es auch sofort wieder geschlossen. Es war keine Performance-Situation, also war ein elektronisches Problem bei der FIA.» Der Wolff-Appell klingt also durch: keine Strafe! 

Und so kam es am Ende auch. Im Urteil des Weltverbandes heißt es: Auf einer Distanz von 37 Metern hatte Russell das DRS auf einer Geraden von ca. 700 Metern geöffnet. Er gewann 0,02 Sekunden und gab 0,28 Sekunden in der nächsten Kurve zum Ausgleich wieder ab. Weil kein sportlicher Vorteil dabei herausgesprungen sei, spreche man keine Strafe aus.

Das DRS aktivierte Russell übrigens versehentlich, weil er wegen der elektronischen Probleme einen Hilfs-Knopf für den Funk verwenden musste, der aber auch gleichzeitig das DRS manuell aktiviert, so die FIA.

Für Russell ist das gesamte Bahrain-Wochenende ein Auf und Ab und ein Kampf gegen die Widrigkeiten gewesen. 

Er hatte sich am Samstag auf Platz 2 qualifiziert, wurde dann aber eine Position zurückgestuft, weil er zu früh wieder in die Fast-Lane eingebogen war. Im Rennen gewann er Platz 2 durch einen schlechten Start von Leclerc schnell zurück. Dann aber die technischen Probleme und Russell musste bis zum Ende noch zittern, dass Norris an ihm vorbeiziehen würde.

Bahrain-GP, Bahrain International Circuit

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:35:39,435 h
02. George Russell (GB), Mercedes, + 15,499 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +16,273
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,679
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +27,993
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,395
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +36,002
08. Esteban Ocon (F), Haas, +44,244
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +45,061
10. Oliver Bearman (GB), Haas, +47,594
11. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +48,016
12. Alex Albon (T), Williams, +48,839
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +53,472
14. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +56,314
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +57,806
16. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +60,340
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +64,435
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +65,489
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +66,872

Out 
Carlos Sainz (E), Williams, Unfallschaden

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 77 Punkte
02. Piastri 74
03. Verstappen 69
04. Russell 63
05. Leclerc 32
06. Antonelli 30
07. Hamilton 25
08. Albon 18
09. Ocon 14
08. Stroll 10
11. Gasly 6
12. Hülkenberg 6
13. Bearman 6 
14. Tsunoda 5
15. Hadjar 4
16. Sainz 1
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 151 Punkte
02. Mercedes 93
03. Red Bull Racing 71
04. Ferrari 57
05. Haas 20
06. Williams 19
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 7
09. Alpine 6
10. Sauber 6

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Rückkehr zu V10-Motor: Fans und Fahrer enttäuscht

Von Mathias Brunner
​Seit Jahren sprechen sich Formel-1-Fans und auch die Rennfahrer für die Rückkehr der grandios klingenden V10-Saugmotoren ein. Aber da werden sie enttäuscht: Eine Abkehr vom Hybrid-Konzept zu erwarten, das ist naiv.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 17.04., 00:30, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 17.04., 01:20, Motorvision TV
    Nordschleife - Touristen in der "Grünen Hölle"
  • Do. 17.04., 01:30, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do. 17.04., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 17.04., 01:50, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 17.04., 03:20, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 17.04., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 17.04., 05:00, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 17.04., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 17.04., 05:30, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C1604212013 | 5