MotoGP-Raketen von KTM die schnellsten

Mark Webber: Was Piastri besser macht als Norris

Von Mathias Brunner
Oscar Piastri und Mark Webber

Oscar Piastri und Mark Webber

​Schon beim kommenden Formel-1-GP von Saudi-Arabien könnte Oscar Piastri die WM-Führung an sich reissen, er wäre damit der erste WM-Leader aus Australien seit seinem heutigen Manager Mark Webber.

Am Datum mit der Schnapszahl 10.10.10 passierte für australische Formel-1-Fans etwas Bemerkenswertes: Da lag vorderhand letztmals einer der Ihren in Führung der Formel-1-WM; es war Red Bull Racing-Pilot Mark Webber, der in Suzuka einen zweiten Rang erobert hatte und beste Chancen hatte, erster australischer Weltmeister seit Alan Jones 1980 zu werden.

Webber reiste damals mit 220 Punkten weiter nach Südkorea, in der WM dahinter lagen Fernando Alonso (Ferrari) und Sebastian Vettel (Red Bull Racing) mit je 206 Zählern, dann Lewis Hamilton (McLaren) mit 192.

Aber in Südkorea ging alles schief: Webber verlor wichtige Punkte mit einem Ausritt in Südkorea, im gleichen Rennen schied Vettel wegen Motorschadens aus, Fernando Alonso sagt im Ferrari «grazie» und gewann. Doch beim WM-Finale von Abu Dhabi konzentrierte sich der Ferrari-Kommandostand auf Webber, um Alonsos Position zu schützen, Aussenseiter Vettel profitierte und führte in der WM, als es drauf ankam – am Schluss.

Letztlich wurde Webber in der Königsklasse drei Mal WM-Dritter, 2010, 2011 sowie 2013. Er gewann neun Grands Prix, aber sein Traum vom Titel verflog. Nun jagt ein anderer Australier nach dem Titel, und Mark Webber ist sein Manager – McLaren-Fahrer Oscar Piastri.

Piastri ist der erste zweifache Saisonsieger 2025, er hat nach dem Sieg in China auch in Bahrain gewonnen, und wenn er so schnell und abgeklärt weitermacht, kann er schon auf dem Jeddah Corniche Circuit die WM-Führung an sich reissen.

Mark Webber (48) sagt im Podcast F1 Nation über Oscar Piastri (24): «Oscar steht jetzt bei vier Siegen und 13 Podestplätzen, er ist WM-Zweiter. Diese Erfolge, noch so früh in seiner Karriere, das ist natürlich eine riesige Auszeichnung für ihn.»

«Wir wissen aus der Vergangenheit: Auch mit einem guten Rennwagen ist es oft nicht einfach, diese Möglichkeiten in Ergebnisse umzusetzen. Er hat aus seinen ersten beiden Pole-Positions gleich zwei Siege gemacht, mit einer Umsicht, die für sein Alter erstaunlich ist.»

«Nach Bahrain habe ich ihm gesagt: ‚Schau, alle Siege, wenn man denn das Glück hat, in der Formel 1 einige zu holen, wie er es schon getan hat, sind anders.’ Bahrain war wahrscheinlich sein entspanntester, aber es werden in Zukunft noch stressigere folgen, da bin ich mir ganz sicher.»

Neben dem kühlen Kopf hat Piastri seinem McLaren-Stallgefährten Norris noch Weiteres voraus, und dabei dürfen wir nicht vergessen – Lando steht in seiner achten GP-Saison, Piastri erst in seiner dritten.

Webber weiter: «In Bahrain lief das ganze Wochenende für ihn sehr reibungslos, und das auf einer Strecke, auf welcher, wie in Shanghai, das Reifen-Management ganz entscheidend ist, und er hat auf beiden gewonnen.»

Piastri selber hat über seine Fortschritte gesagt: «Ich wusste, dass ich am Umgang mit den Reifen arbeiten muss und an meinem Speed in der Qualifikation.»

Webber dazu: «Seine eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen und sie aus der Welt zu schaffen, das ist für einen Formel-1-Fahrer ein wichtiger Bestandteil seines Berufs. Oscar erkannt bald – wenn gegen Fahrer wie Max, Charles, Lando, Lewis antritt, dann ist auf eine Runde eine starke Leistung gefragt. Jeder weiss, wie heikel diese Rennwagen beim Umgang mit den Reifen sind, und Oscar schafft es inzwischen besser, im entscheidenden Moment das Beste aus der Kombination Auto und Walzen herauszuholen.»


Bahrain-GP, Bahrain International Circuit

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:35:39,435 h
02. George Russell (GB), Mercedes, + 15,499 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +16,273
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,679
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +27,993
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,395
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +36,002
08. Esteban Ocon (F), Haas, +44,244
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +45,061
10. Oliver Bearman (GB), Haas, +47,594
11. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +48,016
12. Alex Albon (T), Williams, +48,839
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +56,314
14. Jack Doohan (AUS), Alpine, +57,806
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +60,340
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +64,435
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +65,489
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +66,872
Out
Carlos Sainz (E), Williams, Unfallschaden
Disqualifiziert
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Bodenplatte zu stark abgeschliffen

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 77 Punkte
02. Piastri 74
03. Verstappen 69
04. Russell 63
05. Leclerc 32
06. Antonelli 30
07. Hamilton 25
08. Albon 18
09. Ocon 14
08. Stroll 10
11. Gasly 6
12. Hülkenberg 6
13. Bearman 6
14. Tsunoda 5
15. Hadjar 4
16. Sainz 1
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 151 Punkte
02. Mercedes 93
03. Red Bull Racing 71
04. Ferrari 57
05. Haas 20
06. Williams 19
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 7
09. Alpine 6
10. Sauber 6

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