Alex Albon (Williams/5.): Leclerc ist nicht verrückt

Die Williams von Alex Albon und Carlos Sainz
Pardon, aber was ist eigentlich mit diesem Williams-Rennstall los? Wir haben noch die Worte von Teamchef James Vowles in den Ohren, der im vergangenen Winter sagte: «2025 wird ein Kampf, ich habe Carlos Sainz und Alex Albon darauf eingeschworen, dass eine ganz schwierige Saison auf uns zukommt. Wir werden uns zurückbewegen. Nicht dass wir gleich WM-Letzter werden, aber das wird ein hartes Jahr.»
Und nun das: Sieben GP-Wochenenden vorbei, Williams steht mit 51 Punkte auf Rang 5 im Konstrukteurs-Pokal, so weit vorne war der Traditionsrennstall letztmals vor acht Jahren. Und Williams hat schon jetzt, nach etwas mehr als einem Viertel der Saison, drei Mal so viele Punkte eingefahren wie im ganzen Jahr 2024 (da waren es 17).
In Imola war das Auto vom ersten Training an schnell, im Qualifying tauchten die Rennwagen von Carlos Sainz auf den Rängen 6 (Sainz) und 7 (Albon) auf, nach dem Rennen durften sich die Briten über die Ränge 5 (Albon) und 8 (Sainz) freuen.
Albon ist nun 2025 zum dritten Mal Fünfter geworden (wie in Australien und Miami), bessere Platzierungen hat der Thai-Brite nur 2019/2020 mit Red Bull Racing erreicht (vier Mal Vierter, zwei Mal Dritter).
Und Albon lieferte sich in Imola das vielleicht heisseste Duell, mit Ferrari-Fahrer Charles Leclerc. Bei einer Attacke hatte Albon keine Wahl, als geradeaus durch den Kies zu fahren, denn Leclerc machte sein Auto verflixt breit; um einer Strafe zu entgehen, wies Ferrari Charles an, den Platz an Albon zurückzugeben.
Daraufhin explodierte Leclerc am Funk: «Wieso? Was habe ich getan? Das ist doch ein verfluchter Witz!»
Alex Albon reagierte ein wenig cooler: «Im Idealfall hätten wir hier sogar Vierter werden können. Bei der Safety Car-Phase zum Schluss hatten wir etwa Pech. Ich sollte nach einem fünften Rang nicht enttäuscht sein, aber ich weiss eben, dass mehr drin gewesen wäre.»
«Was das Duell mit Charles angeht – ich hätte mich an seiner Stelle auch so verteidigt. Ich bin nicht der Ansicht, er war mit seiner Aktion verrückt. Ich hätte im Zweikampf nur etwas geduldiger sein müssen.»
«Vielleicht wurde ich auch etwas zu übermütig. Denn der Williams lief so gut, dass ich eine Weile sogar dachte, ich könnte den drittplatzierten Piastri einholen.»
Auch Albon ist vom Speed von Williams überrascht worden. «Ich schätze, wir haben das Auto so getrimmt, dass Carlos und ich unter verschiedenen Bedingungen stets soliden Speed herausholen. Der Wagen scheint mit ein breiteres Nutzfenster zu haben als gegnerische Fahrzeuge. Carlos und ich können viel Vertrauen ins Auto fassen, und das zeigt sich auf der Stoppuhr. Der Wagen ist auf jeder Art von Strecke schnell, das weist auf eine guten DNA hin. Es könnte nicht besser laufen.»
Imola-GP, Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31:33,199 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +6,109 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +12,956
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +14,356
05. Alex Albon (T), Williams, +17,945
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +20,774
07. George Russell (GB), Mercedes, +22,034
08. Carlos Sainz (E), Williams, +22,898
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +23,586
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +26,446
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +27,250
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +30,296
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +31,424
14 Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +32,511
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +32,993
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +33,411
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +33,808
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +38,572
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Gasmechanismus
Esteban Ocon (F), Haas, Motor
WM-Stand (nach 7 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 146 Punkte
02. Norris 133
03. Verstappen 124
04. Russell 99
05. Leclerc 61
06. Hamilton 53
07. Antonelli 48
08. Albon 40
09. Ocon 14
10. Stroll 14
11. Sainz 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 7
14. Hadjar 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
21. Colapinto 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 279 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 131
04. Ferrari 114
05. Williams 51
06. Haas 20
07. Aston Martin 14
08. Racing Bulls 10
09. Alpine 7
10. Sauber 6