Lewis Hamilton (Ferrari/5.): Strategie versemmelt?

Lewis Hamilton
Das macht den Strategen aller Formel-1-Teams in Kanada Kopfweh: Ist in Sachen Reifenaufteilung alles richtig gemacht worden? Im Training hat sich gezeigt – oft erlaubte die mittelharte Mischung von Pirelli so gute Rundenzeiten wie die weiche. Was auf dem Papier nicht sein dürfte. Aber die Praxis ist halt ein anderes Paar Schuhe. Denn der weichste Reifen des Typs C6 hält oft nicht mal eine ganze Runde.
Gut für Ferrari-Superstar Lewis Hamilton (40): Er geht in Montreal, wo er 2007 seine ersten Pole und seinen ersten Sieg erobert hat, vor seinem Stallgefährten Charles Leclerc ins Rennen.
Schlecht für Hamilton: Er ist nicht sicher, ob die klugen Köpfe bei Ferrari dabei richtig vorgangene sind.
Der 105-fache GP-Sieger sagt nach seiner Fahrt zu Startplatz 5 (seinem besten GP-Startplatz in Rot): «Ich glaube, wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht. Wir haben in Sachen Abstimmung gut gearbeitet, und ich glaube nicht, dass wir arg viel schneller hätten sein können. Ganz sicher können wir mit den Jungs an der Spitze nicht mithalten.»
«Wir müssen akzeptieren, dass dies so ist. Ich denke, Charles hatte einen guten Start in seiner Runde. Offensichtlich hat er sie dann leider nicht zu Ende gefahren. Vielleicht waren da ein paar Zehntel drin, aber das hätte uns auch nicht in die erste Reihe gebracht.»
«Die anderen Jungs haben zwischendurch den mittelharten Reifen benutzt, und ich weiss nicht, warum wir dies nicht auch in Betracht gezogen haben. Uns wurde halt gesagt, dass der weiche Reifen der bessere sei, also haben wir uns für ihn entschieden.»
Und dann ist da noch das ganz spezifische Problem des Spanien-GP, über das die Fahrer nicht reden dürfen und Teamchef Fred Vasseur (auch nach Nachhaken) nicht reden will.
Lewis weiter: «Ob dieses Problem wieder auftauchen könnte? Ich hoffe es nicht! Wir haben alles getan, was in unserer Macht steht, um es zu entschärfen, also hoffe ich auf ein gutes Rennen.»
«Ich liebe diese Strecke wirklich. Aber auf jeder Strecke, auf der ich 2025 fahre, ist es das erste Mal, dass ich diesen Ferrari fahre. Es ist so viel anders als früher. Es ist sehr, sehr schwierig, sich daran zu gewöhnen. Aber wenn ich auf Startplatz 5 stehe, kann ich hoffentlich von dort aus etwas ausrichten.»
«Wir haben fürs Rennen einen Satz neuer mittelhafter Reifen und zwei Sätze neue harte Walzen, also ist das vielleicht ein kleiner Vorteil gegenüber den Autos vor uns, die da anders aufgestellt sind. Ich bin immer noch auf der Jagd nach meinem ersten GP-Podium mit Ferrari, also werde ich morgen alles versuchen, um das zu erreichen.»
Qualifying, Kanada
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:10,899 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,059
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:11,120
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:11,391
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:11,526
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:11,586
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,625
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,682
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:11,867
10. Alex Albon (T), Williams, 1:11,907
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:12,102
12. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:12,142
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:12,183
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:12,340
15. Esteban Ocon (F), Haas, 1:12,634
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:12,385
17. Carlos Sainz (E), Williams, 1:12,398
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,517
19. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:12,525
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,667