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Villeneuve zu Ferrari: «Hamilton ist demoralisiert»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve (54) ordnet die Lage von Ferrari ein, nach der Ernüchterung der Italiener in Ungarn: Charles Leclerc nach Pole-Position nur Vierter, Lewis Hamilton lediglich Zwölfter.

Wunden lecken bei Ferrari nach dem Grossen Preis von Ungarn: Der Monegasse Charles Leclerc ist, vom besten Startplatz losgefahren, am Ende nur Vierter geworden, und Superstar Lewis Hamilton ging leer aus – zwölfter Startplatz, zwölfter Rang im WM-Lauf.

Der kanadische Formel-1-Champion Jacques Villeneuve verfolgt die Königsklasse in diesem Jahr als TV-Experte für die Kollegen von Sky. In der Gazzetta dello Sport sagt er zu den Schwierigkeiten von Hamilton: «Lewis hat in der Vergangenheit immer mit der englischen und deutschen Methode gearbeitet. Jetzt wird ihm bewusst, wie anders alles bei Ferrari ist.»

«Es ist sicherlich überraschend, ihn so demoralisiert zu sehen. Es scheint bei Ferrari immer Verwirrung zu geben, bei den Entscheidungen und der Kommunikation, auch über Funk, und das hilft ihm nicht bei der Anpassung.»

«Nächstes Jahr wird es zum echten Vergleich mit Leclerc kommen. Das 2025er Auto wurde nicht für Hamilton entwickelt, und mit den neuen Vorschriften wird 2026 alles zurückgesetzt. Aber dennoch waren die Aufmerksamkeit für Lewis und die Erwartungen an ihn riesig, und man kann nicht leugnen, dass die erste Zeit zweifellos enttäuschend war.»

Findet es der elffache GP-Sieger Villeneuve richtig, dass Ferrari weiter auf Teamchef Fred Vasseur setzt? «Das lässt sich unmöglich von aussen sagen, denn was in einem Team wirklich zählt, das ist die interne Zusammenarbeit.»

«Wenn sie sich für Vasseur entschieden haben, so bedeutet das, dass die Fahrer gerne mit ihm arbeiten und sich bei Fred gut aufgehoben fühlen. Die drei haben eine Gruppe gebildet, und das kann für die Zukunft gut sein. Wenn wir uns jedoch nur auf die Ergebnisse des Teams stützen, dann kann man nicht ignorieren, dass es keine Fortschritte gab und dass Ferrari auch mit ihm keinen Titel erobert hat.»

«Die Entscheidung, nichts zu ändern, ist im Moment die einfachste. Ich denke jedoch, dass das Konzept der Kontinuität nur dann Sinn macht, wenn alles gut läuft: Wenn es nicht funktioniert, ist es immer besser, etwas zu ändern.»

Immer wieder hat Charles Leclerc betont, wie wichtig es ihm sei, mit Ferrari den Erfolg zu suchen; wichtiger als sich bei einem anderen Team ins gemachte Bett zu legen.

Villeneuve, 1997 mit Williams Weltmeister geworden, sieht das ein wenig anders: «Das ist eine schöne Botschaft für sein Team und seine Fans, aber ich glaube nicht, dass das wirklich stimmt.»

«Ein echter Rennfahrer will vor allem gewinnen, das ist das Einzige, was ihn interessiert. Dies mit Ferrari zu erreichen, wo es so vielen anderen Champions nicht gelungen ist, das wäre natürlich noch besser – aber das Hauptinteresse eines Sportlers ist immer der Sieg, und die Jahre vergehen auch für Leclerc, wie für alle seiner Kollegen. Sie müssen kluge Entscheidungen für ihre Zukunft treffen, um das Beste aus ihrer Karriere zu machen.»


Ungarn-GP, Hungaroring

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35:21,231 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,698 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +21,916
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +42,560
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +59,040
06. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:06,169 min
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:08,174
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:09,451
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1:12,645
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Esteban Ocon (F), Haas, +1
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Oliver Bearman (GB), Haas, Unterboden beschädigt


WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 284 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 187
04. Russell 172
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 54
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 27
11. Alonso 26
12. Stroll 26
13. Hadjar 22
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Sainz 16
17. Bortoleto 14
18. Tsunoda 10
19. Bearman 8
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 559 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 236
04. Red Bull Racing 194
05. Williams 70
06. Aston Martin 52
07. Sauber 51
08. Racing Bulls 45
09. Haas 35
10. Alpine 20




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