Superbike-WM: BMW mit zwei neuen Fahrern

Fred Vasseur: «Das macht die Dinge nur schlimmer»

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erzählt: Lewis Hamilton fordert viel – von sich selbst und auch von anderen

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erzählt: Lewis Hamilton fordert viel – von sich selbst und auch von anderen

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur weiss, wie schwierig es für Formel-1-Star Lewis Hamilton ist, Tiefschläge einzustecken. Er sagt über den siebenfachen Weltmeister, dass er mit sich und seinem Auto zu hart ins Gericht geht.

Lewis Hamilton war in Ungarn sehr enttäuscht über seine eigene Performance und machte daraus auch wie gewohnt kein Geheimnis. Der siebenfache Champion ging mit sich selbst sehr hart ins Gericht und sorgte für hochgezogene Augenbrauen, als er sich als nutzlos bezeichnete und erklärte, sein Ferrari-Team solle ihn am besten austauschen.

Die Selbstkritik des Rekord-GP-Siegers bescherte dem Team viele unerwünschte Schlagzeilen. Manch GP-Experte spekulierte daraufhin über einen möglichen Formel-1-Abschied von Hamilton nach dieser Saison, die so gar nicht den Erwartungen entsprechend verläuft. Schliesslich waren die Roten im vergangenen Jahr noch beim Saisonfinale in Abu Dhabi im Rennen um den Konstrukteurstitel.

Und mit Lewis Hamilton sollte dem Rennstall aus Maranello der langersehnte Sprung an die Spitze gelingen. Doch der blieb bisher aus. Nur beim zweiten Kräftemessen der Saison in Shanghai konnte er bisher im Sprint-Qualifying und im Mini-Rennen glänzen. Doch nach dem GP gab es für die Mannschaft aus Italien gleich zwei bittere Pillen – sowohl Hamilton als auch sein Teamkollege Leclerc wurden disqualifiziert.

Danach blieb Hamilton unter den Erwartungen und Teamchef Fred Vasseur musste immer wieder erklären, wie das Team dem Superstar in den eigenen Reihen helfen kann, in die Erfolgsspur zu finden. Auch bei den Kollegen von «Auto, Motor und Sport» musste er dazu Stellung beziehen. Und Vasseur erklärte: «Ruhig bleiben. Darauf aufbauen, dass ihm der erste Schritt gelungen ist. Sich nicht runterziehen lassen von so Dingen wie in Budapest.»

Hamilton sei sehr selbstkritisch, fügte der Franzose an, und betonte: «Er ist in seinen Ausschlägen immer extrem. Manchmal geht er mit dem Auto zu hart ins Gericht, manchmal mit sich selbst. Er will das Maximum aus sich und allen im Team herausholen. Man muss ihn dann runterbringen und ihm erklären, dass er im Q2 nur eine Zehntel weg war von dem Fahrer, der später die Pole-Position geholt hat. Das ist kein Beinbruch.»

Zu den jüngsten Aussagen des 40-Jährigen sagte Vasseur:«Die Nachricht, die er damit aussendet, macht die Dinge nur schlimmer.» Und er stellte klar: «Meistens ist er nur zur Presse so extrem. Wenn er dann in den Briefing-Raum kommt, hat er sich meistens schon wieder beruhigt. Das ist halt seine Art. Für mich ist das kein Drama. Er fordert viel. Von anderen, aber auch von sich selbst. Damit kann ich leben.»

Den 57-jährigen Ingenieur erinnert das an einen früheren Schützling aus seinen Tagen in den Nachwuchsklassen. Der Teamchef erzählte: «Nico Hülkenberg war der gleiche, als er für mich in der Formel 3 gefahren ist. Er hat extrem viel vom Team verlangt. Er stand aber auch jeden Morgen um 6.30 Uhr auf der Matte.»

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35:21,231 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,698 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +21,916
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +42,560
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +59,040
06. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:06,169 min
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:08,174
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:09,451
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1:12,645
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Esteban Ocon (F), Haas, +1
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Oliver Bearman (GB), Haas, Unterboden beschädigt

WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 284 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 187
04. Russell 172
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 54
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 27
11. Alonso 26
12. Stroll 26
13. Hadjar 22
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Sainz 16
17. Bortoleto 14
18. Tsunoda 10
19. Bearman 8
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 559 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 236
04. Red Bull Racing 194
05. Williams 70
06. Aston Martin 52
07. Sauber 51
08. Racing Bulls 45
09. Haas 35
10. Alpine 20

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