Formel 1: McLaren-Teamchef warnt

Ferrari: Nachfolger von Lewis Hamilton in Position

Von Mathias Brunner
​Die GP-Saison 2025 von Lewis Hamilton bei Ferrari ist eine glatte Enttäuschung. Längst hat Ferrari Plan B in der Schublade, sollte Hamilton auch 2026 mit den neuen Rennwagen hinterher fahren.

Lewis Hamilton spricht bei Ferrari zwar von steten Fortschritten, und seine Arbeits-Ethik ist über jeden Zweifel erhaben. Fakt aber ist: Trotz aller Plackerei schafft es der englische Superstar nicht, sich wie gewünscht in Szene zu setzen.

Ein ums andere Mal geht etwas schief, zuletzt in Mexiko war es eine Zehnsekunden-Strafe wegen Abkürzens, die dem siebenfachen Weltmeister das Rennen und die Laune verdorben hat.

Hamilton will die Saison in Anstand zu Ende bringen, aber längst arbeitet er bienenfleissig am Projekt 2026. Er selber würde das so nie formulieren, aber viele Formel-1-Insider glauben: Wenn Hamilton auch 2026 nicht in die Hufe kommt, dann steht hinter dem weiteren Verlauf seiner GP-Karriere ein fettes Fragezeichen.

Haben wir in Mexiko die Zukunft von Ferrari an der Arbeit gesehen? Mit jenem bemerkenswerten 20-Jährigen, der im Haas-Ferrari Vierter geworden ist?

Ferrari-Zögling Oliver Bearman ist nach seiner grandiosen Fahrt von allen Seiten mit Lob eingedeckt worden. Mit dieser Galavorstellung in Mexiko hat er seine Visitenkarten abgegeben als möglicher Nachfolger von Lewis Hamilton, sei dies nun 2027 oder 2028.

Schon im Januar 2025 hat Haas-Teamchef Ayao Komatsu geschwärmt: ««Es geht bei Oli nicht nur um seinen Speed, es geht um alles. Ich habe einige Rookie-Fahrer erlebt, die in ein erstes freies Training gingen und durchaus schnell waren, aber viele dieser Jungs sind darauf konzentriert, sich beweisen zu müssen. Bei Ollie war das überhaupt nicht der Fall. Was mich bei ihm am meisten faszinierte, das war, dass er bei ersten Einsätzen mit uns wirklich verstanden hatte, woraus seine Rolle bestand. Er begriff, was das Team von ihm erwartete, was wir von ihm brauchten; er verstand es und setzte das um.»

«Ich erinnere mich daran, wie er in einer Quali-Simulation einen Fehler gemacht hat. Während der darauffolgenden Abkühlungsrunde hat das Team Informationen zurückgespielt. Er war in der Lage, zu verdauen, was er getan hatte, Anpassungen vorzunehmen und diese dann auch für die zweite schnelle Runde zu korrigieren.»

«Selbst innerhalb dieser vier Runden und auch in der Nachbesprechung waren es seine Ruhe und die Art, wie er Dinge ausdrücken konnte, das, was mich am meisten beeindruckt hat. Ich konnte es fast nicht glauben, dass dieser Kerl damals erst 18 ist. Also, ich weiss, wie ich mit 18 war, und ich war mental ganz gewiss nicht so reif.»

Der Japaner fährt fort: «Wir haben Bearman in diesem Jahr nie wie einen Rookie behandelt, weil wir von Anfang an sehr darauf achteten, was er zu sagen hat, weil er voll in die Arbeit eingebunden ist. Er hat eine gute Ausbildung bei Ferrari hinter sich, auch im Simulator. Jedes Mal, wenn er ins Auto steigt, ist sein Feedback exzellent, seine Herangehensweise herausragend, seine Geschwindigkeit ist grossartig.»

«Ollies grosses Talent war immer offensichtlich, aber er lernt ständig hinzu. Dann hat im Spätsommer etwas Klick gemacht. Seit Singapur liefert er konstant starke Leistungen ab.»

Fazit von Ayao Komatsu: «Oliver ist ein Ferrari-Fahrer, und wir haben ihn für mindestens zwei Jahre ausgeliehen bekommen, also 2025 und 2026. Aber wenn wir mit ihm einen guten Job machen, bevor er einen guten Job macht, dann kann Ferrari das mittelfristig nicht ignorieren. Ja, ich sehe ihn als zukünftigen Ferrari-Fahrer.»


Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20

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