Schock: Ex-GP-Fahrer Adrian Sutil in Haft?
Adrian Sutil
Knall in Deutschland: Wie die Bild-Zeitung berichtet hat, sei der 128-fache GP-Pilot Adrian Sutil (42) in Haft genommen worden. Im Rahmen einer koordinierten Aktion in Monaco, in der Schweiz und in Deutschland soll Sutil in Untersuchungshaft genommen worden sein.
Die Inhaftierung von Sutil ist von den Behörden am 28. November nicht bestätigt worden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat bislang lediglich die Durchsuchung mehrerer Objekte bestätigt, dies in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
Es geht um den Verdacht des schweren Betrug und der gemeinschaftlichen Unterschlagung. Details dazu sind derzeit nicht bekannt. Für Adrian Sutil gilt die Unschuldsvermutung.
Das ist Adrian Sutil
Adrian Sutils Vater kam aus Uruguay. Er spielte im Orchester der Münchener Philharmonie viele Jahre die erste Geige, und so wuchs Adrian hauptsächlich mit Musik auf und spielte bis zu seinem 14. Lebensjahr selbst am Piano. Dann kam er durch seinen älteren Bruder auf einer Kartbahn erstmals in Kontakt mit dem Motorsport.
2002, im späten Alter von 14 Jahren, begann Sutil seine Karriere im Kartsport. Zahlreiche nationale und internationale Erfolge führten ihn schliesslich in den Formelsport. Sein Debüt gab Sutil in der schweizerischen Formel-Ford-Meisterschaft und gewann diese auf Anhieb mit 10 Siegen in 10 Rennen.
2003 wurde er Gesamtsechster in der Formel-BMW-ADAC-Meisterschaft.
2004 ging Sutil in die Formel-3-Euroseries. Er fuhr für das Kolles Team und wurde 17 im Gesamtklassement.
2005 wurde Sutil in der F3 Zweiter hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Im Winter ging er für Deutschland in der neugegründeten A1GP-Serie an den Start, konnte aber keine Punkte erzielen.
In der Saison 2006 fuhr er in der japanischen Formel 3, die er ohne grosse Bemühungen gewinnen konnte. Zeitgleich war Sutil als dritter Testfahrer im Freitagstraining für das Formel-1-Team Midland unterwegs. Er hinterliess dabei einen so guten Eindruck, dass ihm Teamchef Colin Kolles für 2007 einen Vertrag im Midland-Nachfolgeteam Spyker anbot.
Der Spyker-Bolide des Jahres 2007 war auf das ganze Jahr betrachtet das langsamste Auto im Feld. Die Konkurrenz war daher überrascht, als der junge Deutsche im dritten freien Training zum Grossen Preis von Monaco auf regennasser Strecke die schnellste Zeit fuhr.
Beim ereignisreichen GP von Japan errang Sutil den achten Platz und verbuchte seinen ersten und in diesem Jahr einzigen WM-Punkt. Eigentlich wäre Sutil nur Neunter geworden, aber Vitantonio Liuzzi wurde wegen eines Überholmanövers unter gelber Flagge mit einer Zeitstrafe bestraft. Am Ende des Jahres wurde das Team an den Inder Vijay Mallya verkauft.
Der neue Teambesitzer verfolgte für sein neues Team ehrgeizigere Ziele für die Saison 2008. Neben Sutil verpflichtete er den erfahrenen Grand-Prix-Sieger Giancarlo Fisichella für das Force India Team. Die Saison verlief enttäuschend. Beim verregneten Rennen in Monaco hätte Sutil beinahe einen vierten Platz erreicht, dieser wurde jedoch kurz vor Rennende durch eine Kollision mit Kimi Räikkönen verhindert. Monaco blieb in der Saison die einzige Chance auf WM-Punkte.
Nachdem sich das Team intensiv mit der Entwicklung des 2009er-Autos beschäftigt hatte, vor allem auf Grund der massiven Reglementsänderungen, und man auf Mercedes-Triebwerke gewechselt hatte, setzte man grosse Hoffnungen in die neue Saison. Diese begann jedoch, wie die letzte geendet hatte. Ab Saisonmitte rappelte sich Sutil auf und erzielte im Training und im Qualifying häufiger gute Platzierungen. Beste Platzierung in diesem Jahr war Platz 4 beim Grossen Preis von Italien. Am Saisonende lag er auf dem 17. WM-Rang.
Die Saison 2010 begann für Sutil, weiter mit Force India, mit der Trainingsbestzeit beim Saisonauftakt in Bahrain. Zwei fünfte Ränge in Malaysia und Belgien waren seine Saisonhighlights. Die Saison beendete Sutil mit der bisher besten Gesamtplatzierung auf dem elften Gesamtrang.
Auch die Saison 2011 bestritt der Deutsche mit Force India Sutil. Sechste Plätze auf dem Nürburgring und in Sao Paulo und insgesamt konstantere Leistungen brachten ihm den neunten Platz in der Fahrerweltmeisterschaft ein. Es war seine bis dahin beste Gesamtplatzierung. Nach der Saison endete die Zusammenarbeit mit Force India, Sutil pausierte daraufhin in der Saison 2012.
Aber bereits 2013 kehrte Sutil ins Cockpit des Force Indias zurück und holte nach einigen Führungsrunden den siebten Rang beim Saisonauftakt in Australien. In Monaco schaffte er einen fünften Rang, die Saison endete jedoch nur auf Rang 13.
2014 startete Sutil für das Sauber F1 Team. Beim Grossen Preis von Japan rutschte er im Regen von der Bahn, ein Kranwagen rollte heran, um das Auto wegzubringen. Kurz darauf krachte der Franzose Jules Bianchi in den Kranwagen, auch er war von der Strecke abgekommen. Bianchi zog sich so schwere Kopfverletzungen zu, dass er im Sommer 2015 verstarb.
Sutil wurde Reservefahrer bei Williams für die Saison 2015, danach fand er keinen Platz mehr als GP-Pilot. Er machte sich einen Namen als Händler von Luxusfahrzeugen.
Sutil ging bei 128 Grands Prix an den Start, wurde WM-Neunter 2011 und hält den Rekord für die meisten F1-Einsätze ohne Podestplatz.










