Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nico Hülkenberg exklusiv: Das Feuer brennt lichterloh

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg stellt seinen Sauber-Rennwagen und sich selber auf den Prüfstand: Wo ist der Sauber gut, wo weniger? Und wie ist der Rennfahrer mit sich selber zufrieden?

Nach einem Drittel der Saison 2013 taucht Nico Hülkenberg nur auf Zwischenrang 15 auf. «Natürlich ist das nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte», hat der Emmericher im ersten Teil unseres Interviews (direkter Link weiter unten) festgehalten. Nun geht der 25-Jährige mit seiner Analyse ins Detail.

Nico, wie sensibel reagiert der Wagen auf die Charakteren von so unterschiedlichen Kursen wie Melbourne, Monaco oder Barcelona? Wo und wieso ist er so gut wie erhofft oder eben weniger stark?

Ich denke, unser Auto mag nicht so sehr klassische Stop-and-go-Kurse mit vielen langsamen Kurven und wo viel Traktion gefragt ist, so wie Bahrain oder auch Kanada. Da haben wir uns schwerer getan als auf anderen Kursen. Strecken mit mittleren und schnellen Kurven, wie Barcelona, lagen uns mehr. Da sahen wir zwar im Qualifying auch nicht gut aus, aber im Rennen am Sonntag waren wir schon stärker.

Was bedeutet das für den kommenden Lauf in England?

Silverstone ist ja eine schnelle Strecke mit vielen Highspeed-Kurven. Von daher könnte das zur Hoffnung anregen. Aber ich würde da jetzt nicht zu viel darüber nachdenken. Wir werden in einer Woche sehen, wie gut unser Paket dort funktioniert – oder auch nicht.

Welche Hoffnung kannst du den Sauber- und Hülkenberg-Fans geben, dass diese Saison noch herumgerissen wird?

Ich kann ihnen versprechen, dass ganz Hinwil und ich alles dafür tun werden, dass die zweite Saisonhälfte erfolgreicher wird. Die ganzen Ingenieure, Designer und alle anderen Fachkräfte, sie sind natürlich auch nicht zufrieden und arbeiten im Moment sehr hart daran, die Situation zu verbessern.

Einmal abgesehen vom Leistungsvermögen des Autos: Wie schätzt du deine eigenen Leistungen in der bisherigen Saison ein? Wo und warum warst du mit dir sehr zufrieden und nach welchem Einsatz warst du von dir selber enttäuscht?

Das ist jetzt erst meine dritte, komplette Saison als Fahrer und die erste Saison, in der ich einen flüssigen Übergang hatte. Ich bin letztes Jahr gefahren und jetzt dieses Jahr, was 2012 nicht der Fall war, da war ich ja Testfahrer bei Force India, und 2010 war ich mit Williams ein Rookie. Von daher ist die Saison 2013 das erste Mal, dass ich einen nahtlosen Übergang hatte, mit nur einem Winter dazwischen, und dann direkt wieder ins Auto, zwar in ein anderes, aber trotzdem ohne Pause. Ich bin mit meiner eigenen Leistung zufrieden. Ich glaube, ich habe im überwiegenden Teil der Rennen wirklich das Meiste aus den Möglichkeiten gemacht. Zurückblickend auf die drei Jahre, die ich gefahren bin, kann ich sagen, dass ich bisher die konstanteste Leistung in den vergangenen sieben Rennen gebracht habe, verglichen zu meinen anderen Saisons.

Rennfahrer müssen immer wieder mit Abschnitten ihrer Karriere umgehen, in welchen nicht alles nach Wunsch läuft. Was ist das Erfolgsgeheimnis, gerade in solchen Momenten sich und sein Umfeld motiviert zu halten?

Ja gut, das gehört zum Leben. Es gibt immer Höhen und Tiefen. Die Motivation geht ja nicht sofort flöten, am Ende haben wir immer noch einen Traumjob als Formel-1-Fahrer. Wir tun das, was wir lieben und haben das Hobby zum Beruf gemacht. Die Motivation ist da, jedes Mal, wenn es wieder ins Qualifying und ins Rennen geht, ist das Feuer wieder da, die Motivation sich mit den Anderen zu messen.

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