Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

V6-Turbomotor von Renault: So geht es weiter

Von Vanessa Georgoulas
Jean-Michel Jalinier: «Ich behaupte nicht, dass wir den stärksten Motor im Formel-1-Feld haben»

Jean-Michel Jalinier: «Ich behaupte nicht, dass wir den stärksten Motor im Formel-1-Feld haben»

Renault-Sport-Präsident Jean-Michel Jalinier erklärt, wie die Formel-1-Motorenentwicklung des französischen Herstellers bis zum Saisonstart 2014 weitergeht.

Mit der Präsentation der neuen Antriebseinheit, die ab 2014 in der Formel 1 zum Einsatz kommen wird, hat Renault einen wichtigen Meilenstein im hauseigenen Entwicklungsplan erreicht. Jean-Michel Jalinier, Präsident von Renault Sport F1, erklärt: «Die Präsentation der neuen Antriebseinheit ist aus zwei Gründen ein wichtiges Datum: Zum einen haben wir an diesem Tag erstmals den richtigen Rennmotor gesehen. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten wir uns mit Tests auf einzelnen Zylindern und einer Vorstufe des Rennmotors begnügen. Am gleichen Tag haben wir damit begonnen, den Rennmotor auf dem Prüfstand zu testen.»

Dieser wird nun bis zum Saisonbeginn ohne Unterbruch laufen, wie Jalinier versichert: «Wir werden weitere Modelle bauen und diese bis zum Saisonbeginn testen. Wir müssen die Standfestigkeit erhöhen und auch das Zusammenspiel mit dem Getriebe und dem Chassis.» Der Franzose fürchtet nicht, dass seine Mannschaft dabei in den verbleibenden neun Monaten bis zum Saisonstart 2014 in Zeitnot gerät: «Wir haben die Entwicklung des Antriebssystems in zwei Schritte aufgeteilt. Den ersten Teil haben wir mit einer Vorstufe des Rennmotors in den vergangenen sechs Monaten absolviert. Wir haben also schon eine Vorstellung von der Leistung und Standfestigkeit der neuen Antriebseinheit. Die Erkenntnisse dieser Tests flossen in das Design des Rennmotors mit ein.»

Kompromiss gesucht

Jalinier verrät weiter: «Das Ziel der Ingenieure ist nicht, den stärksten Motor zu bauen, sondern jenen, der das schnellste Auto antreibt. Wenn ich zum Beispiel am meisten Leistung aus dem Motor kitzeln will, dann läuft der Motor auf einem sehr hohen Temperaturniveau, was eine stärkere Kühlung bedingt. Das wiederum sorgt für Einschränkungen in der Aerodynamik, denn die Kühlsysteme müssen ja irgendwo im Auto untergebracht werden. Und das führt letztlich dazu, dass die Höchstgeschwindigkeit sinkt. Der stärkste Motor führt also nicht zwangsläufig zum Sieg. Es geht also darum, den besten Kompromiss zu finden.»

Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Teams auch sehr wichtig, wie Jalinier betont: «Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um ihre Bedürfnisse so weit es geht berücksichtigen zu können. Die Ingenieure dürfen also nicht den besten Motor entwickeln, den sie vielleicht gerne bauen würden, sondern einen, der zum GP-Sieg führt. Das ist schon heute so: Ich behaupte nicht, dass wir heute den stärksten Motor im Formel-1-Feld haben, aber unser Triebwerk ist das erfolgreichste.»

Die Teams bekommen die neuen Antriebseinheiten zu Jahresbeginn 2014. Mitte Januar wird dann der erste Test auf der Strecke erfolgen, bevor es beim Saisonstart im März 2014 ernst wird.

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