Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

2. Training Belgien: Bestzeit von Sebastian Vettel!

Von Vanessa Georgoulas
Nur Teamkollege Mark Webber kam an die Zeit von Sebastian Vettel (Bild) heran

Nur Teamkollege Mark Webber kam an die Zeit von Sebastian Vettel (Bild) heran

Trotz Reifenplatzer und vorzeitigem Aus: Weltmeister Sebastian Vettel peitschte seinen Red Bull im zweiten freien Training am Schnellsten über die Ardennen-Achterbahn.

Beim Start zum zweiten freien Training strahlte die Sonne über dem Circuit de Spa-Francorchamps. Die Formel-1-Teams nutzten die Chance, um ihre neuen Teile zu testen. Einige Teams nutzten die Mittagspause um ihre Boliden umzurüsten. So rückten sowohl die Lotus-Renner als auch die Sauber-Boliden ohne das passive DRS aus.

Der ehemalige GP-Pilot Anthony Davidson wunderte sich darüber: «Das verstehe ich nicht ganz. Idealerweise würde man beide Autos in unterschiedlicher Konfiguration rausschicken, um möglichst viel zu lernen. Ich kann mir das nur so erklären: das System bringt nicht, was sich das Team hier davon versprochen hatte.» Andere Experten vermuteten, dass die Erkenntnisse des Nachmittags den Lotus-Ingenieuren als Entscheidungshilfe dienen sollten, um herauszufinden, ob das System im Qualifying zum Zug kommen sollte.»

Motor-Engpass bei Mercedes?

Mercedes hatte auch umgebaut und schickte Nico Rosberg und Lewis Hamilton mit einem speziellen Spa-Heckflügel auf die Piste, wobei Rosberg mit einer ganzen Reihe von Sensoren am Wagen ausrückte. Diese erfassten neben der Reifentemperatur auch verschiedene Aero-Werte. Für die Silberpfeilpiloten könnte es eng werden: Sie fahren derzeit mit dem jeweils fünften Motor im Heck, und für den Belgien-GP sollen beide Piloten ein frisches Aggregat bekommen. Da erwartet wird, dass auch auf dem Highspeed-Kurs in Monza in zwei Wochen ein neues Triebwerk eingesetzt wird, bleibt den beiden Mercedes-Fahrern entsprechend dem Reglement nur noch jeweils ein Motor für die restlichen Läufe.

McLaren tat es den Silberpfeilen gleich und schickte Jenson Button und Sergio Pérez mit einer Heckflügel-Version mit veränderten Endplatten raus. Das Traditionsteam aus Woking konzentrierte sich am Nachmittag darauf, eine Fahrzeugabstimmung mit wenig Abtrieb auszuprobieren. Das Weltmeister-Team schickte Sebastian Vettel und Mark Webber mit unterschiedlichen Heckflügel-Varianten auf die Strecke, wobei der Weltmeister mit weniger Abtrieb unterwegs war.

Sebastian Vettel dominant

Noch bevor die erste halbe Stunde des Trainings verstrichen war, stiegen die ersten Piloten auf die weichere Medium-Mischung um. In der Folge purzelten die Rundenzeiten und Red Bull Racing-Pilot Mark Webber war der Erste, der die 1:50er-Marke knackte. Der Australier wurde aber kurz darauf von seinem Nebenmann Sebastian Vettel auf den zweiten Platz verwiesen. Der dreifache Weltmeister umrundete die Traditionsstrecke in den Ardennen in 1:49,331 min und blieb damit 59 Sekunden schneller als sein Teamkollege.

Die Konkurrenz hatte das Nachsehen: Rosberg fehlten satte 1,2 Sekunden auf den Blondschopf, Button musste gar einen Rückstand von 1,8 Sekunden auf die Spitze hinnehmen. Ex-GP-Pilot Martin Brundle, der sich für den TV-Sender Sky neben die La Source-Biege stellte, kommentierte: «Juan Manuel Fangio und Stirling Moss waren damals präziser als die meisten Fahrer heute in diesem Training. Es ist klar, dass die Piloten nicht jene Haftung finden, die sich üblicherweise haben. Auffällig ist, wie früh Sebastian Vettel hier aufs Gas gehen kann, Red Bull Racing schaut hier sehr stark aus.» Und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärte: «Man unterschätzt Kurven wie die La Source. Aber diese Kurve definiert die ganze Phase bis zu Les Combes. Es ist also elementar, wie gut man aus der La Source hinauskommt.»

Für Unterhaltung sorgte das Caterham-Duo Giedo van der Garde und Charles Pic, das schon zu Beginn in der Bus Stop-Schikane wegen eines Beinahe-Zusammenstosses einen Schreckmoment erlebte. Giedo van der Garde schimpfte in den Funk: «Ich weiss nicht, was Charles da gemacht hat.» Der Niederländer beendete das Training knapp 20 Minuten vor dem offiziellen Ende, weil er seinen grünen Renner in der Stavelot-Kurve seitlich in die Reifenstapel setzte. Davidson wunderte sich: «Das war sehr seltsam. Er hat einfach das Auto aus der Kontrolle verloren. DAs ist eigentlich eine Stelle, die easy voll geht. Wie es scheint, war sein Wagen leicht neben der Ideallinie, vielleicht hat es gereicht, auf den Schmutz und Reifenabtrieb daneben zu kommen.»

Vettel und Räikkönen mit Reifenproblemen

Kurz zuvor hatte sich Weltmeister Vettel an der gleichen Stelle seinen rechten Hinterreifen beschädigt. In der Doppel-Rechts-Kehre wird der rechte Hinterreifen eigentlich entlastet. Dabei wurde auch der Unterboden seines Renners in Mitleidenschaft gezogen. Vettel stieg aus – für ihn war das Training gelaufen. Der Heppenheimer blieb trotzdem der Schnellste des zweiten Trainings, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen.

Probleme mit den Reifen bekundete auch Daniel Ricciardo. Der Toro-Rosso-Pilot klagte nach zwei bis drei Runden über körnende Reifen. Davidson erklärte: «Das klingt nach dem klassischen Fall, dass man bei der Abstimmung zu sehr darauf geachtet hat, dass man die Hinterreifen am Überleben hält. Dabei werden dann oft die Vorderreifen vergessen. Allerdings ist das auch ein Phänomen, das sich von selber erledigen kann, wenn mehr Gummi auf der Bahn liegt. Wie sich das hier entwickelt, wird auch davon abhängen, ob und wie stark es am Samstag und Sonntag regnen wird.»

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