Nico Rosberg: «Wann reisen wir nach Singapur?»

Wie sich die Zielsetzungen verändern: Noch vor zwei Jahren wäre Rang 6 bei Mercedes auf aufmunterndes Ergebnis gefeiert worden. Heute, nachdem Nico Rosberg in Monaco und Silverstone gewonnen hat, nachdem Hamilton in Ungarn triumphierte, da gibt es nach einem sechsten Platz lange Gesichter. Auch bei Nico Rosberg.

Der Wiesbadener fasst zusammen: «Dieses Wochenende gehörte leider nicht zu unseren Besten, und ich habe das Gefühl, dass von Anfang an alles ein bisschen schief lief. Das ist besonders schade, weil der Speed unseres Autos im Rennen recht gut aussah, das konnten wir aber aufgrund der gestrigen Probleme nicht voll umsetzen. Auf dieser Strecke ist es extrem wichtig, sich mit der Abstimmung wohl zu fühlen, und ich konnte das Auto nicht so trimmen, wie ich es gerne gehabt hätte, weil ich im dritten Training viel Zeit verloren hatte. Ich gab alles, um Nico Hülkenberg im Kampf um einen weiteren Platz zu überholen, aber er war gegen Ende sehr schnell und es gelang mir einfach nicht. Jetzt freue ich mich auf Singapur in zwei Wochen. Ich liebe Strassenkurse und hoffe, dass wir dort ein besseres Wochenende erleben werden.»

Ob da Nico mal von der Traufe nicht in den Regen kommt.

Momenten schüttet es im Stadt-Staat wie aus Kübeln. Das wäre an einem GP-Wochenende eine Premiere. Obschon teilweise heftige Niederschläge zur Tages- oder Abendordnung gehören, hat es erstaunlicherweise weder in einem Training noch im Singapur-GP selber je geregnet. Noch immer weiss die Formel 1 also nicht, was eigentlich mit Millionen von Regen- und Gischttröpfchen unter Flutlicht passiert.

Zurück nach Monza. Dort resümert Mercedes-Teamchef Ross Brawn: «Wir hatten heute ein sehr schnelles Auto und somit ist das Ergebnis letztlich ein enttäuschendes Rennen. Wir werden niemals erfahren, wie schnell Sebastian Vettel an der Spitze des Feldes wirklich hätte fahren können, aber Fernando Alonso und Mark Webber haben hart um Platz zwei gekämpft, und unsere Fahrer hatten die gesamte Zeit deren Speed. Der schleichende Plattfuss im ersten Stint am Auto von Lewis beeinträchtigte seine Strategie und zwang uns dazu, zwei Mal zu stoppen. Aber Lewis zeigte fantastischen Kampfgeist, fuhr ein starkes Rennen, das von Funkproblemen erschwert wurde, und holte absolut alles aus dem Auto heraus, um sich bis auf Platz 9 zurück zu kämpfen. Nico hing leider hinter einem Auto fest, das auf die gesamte Runde gesehen langsamer war als er, aber an den entscheidenden Stellen zu schnell war, um es zu überholen. Das Ergebnis ist enttäuschend und dieses Wochenende ist für uns eine Erinnerung daran, dass wir stets in Bestform sein müssen, wenn wir unser Potential voll ausschöpfen wollen. Gleichzeitig hat der heutige Nachmittag aber gezeigt, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben.»