Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kritik an Ferrari: Stinkt der Fisch vom Kopfe?

Von Rob La Salle
Monza ist ideal fürs Windschattenfahren

Monza ist ideal fürs Windschattenfahren

Ferrari ist drauf und dran, den WM-Titel erneut zu verlieren. Schuld daran ist nicht die fahrerische Klasse. Das sollte auch Rückkehrer Kimi Räikkönen zu denken geben.

Fernando Alonso reist mit schwerem Gepäck nach Singapur: Wie Mühlsteine liegen ihm die 53 Punkte Rückstand auf WM-Leader Sebastian Vettel im Magen. BBC-Technikexperte Gary Anderson ist überzeugt – eine missglückte Strategie von Ferrari hat den Spanier die Chance auf den Sieg gekostet. Und das geht so.

Gary Anderson erklärt: «Für mich stand Ferrari beim Heimrennen neben den Schuhen, und das begann schon im Training. Erneut wurde das Windschattenfahren versucht. Obschon Ferrari das so nicht zugeben wollte, ist es nun zum dritten Mal missglückt, Alonso in Monza damit auf Pole-Position zu spülen. 2011 war der Spanier Viertschnellster, 2012 nur auf Startplatz 10, 2013 Fünftschnellster – noch hinter dem tapferen Felipe Massa!»

Anderson in seiner Kolumne bei den Kollegen der BBC weiter: «Monza wäre an sich fürs Windschattenfahren der richtige Kurs, nur hat es Ferrari ungeschickt angestellt. Zugegebenermassen ist das Ganze nicht so einfach: Um die Anströmung des Frontflügels nicht zu stören, muss zwischen den Autos in der letzten Kurve vor Start und Ziel, der Parabolica, ein Abstand von gut 350 Metern herrschen. Der Folgende muss sich dann bis zur ersten Schikane ansaugen, das Gleiche wiederholt sich zur zweiten Schikane. Das ist leicht gesagt, aber schwer getan, und Ferrari hat es vermasselt.»

«Im Rennen setzte sich das fort: Ich verstehe die Boxenstrategie bis heute nicht. Als Vettel zum ersten Reifenwechsel hereinkam, liess man Alonso auf der Bahn und holte statt dessen Massa herein. Es hätte genau umgekehrt sein sollen! Was passierte? Alonso verlor über die folgenden Runden eine Sekunde pro Umgang, bis er endlich auch neue Reifen erhielt. Hätte man es anders gemacht, also Massa draussen gelassen, so wäre Vettel hinter ihm zurück ins Rennen gegangen. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass Felipe ihn aufgehalten hätte, aber niemand hätte sich gewundert, wenn der Brasilianer dem WM-Leader das Leben etwas schwergemacht hätte. Das kann einen Leader leicht mal drei bis vier Sekunden kosten. Zum Schluss musste Vettel – aus Vorsicht wegen des Getriebes – Tempo wegnehmen. Er kam vier Sekunden vor Alonso ins Ziel. Mit einer besseren Strategie hätte Alonso (unter Mithilfe von Massa) jedoch leicht sechs bis acht Sekunden schneller sein können über die komplette Distanz. Wir werden nie erfahren, was dann möglich gewesen wäre.»

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