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Lotus: Hülkenberg rein, Lopez und Lux raus?

Von Joe Saward
Die Genii-Capital-Partner Gerard Lopez und Eric Lux

Die Genii-Capital-Partner Gerard Lopez und Eric Lux

Was bedeutet der Deal mit der Firma Quantum Motorsports für die Zukunft der Genii-Capital-Partner Gerard Lopez und Eric Lux? Ein Erklärungsversuch.

Im Juni wurde bekannt, dass die Firma Infinity Racing Partners Ltd. 35 Prozent des Lotus-Rennstalls übernehmen wolle. Dann wurde es ruhig um den Deal, und viele waren davon überzeugt, dass er nie zustande kommen würde. Im Rahmen der asiatischen Grands Prix von Südkorea und Japan hörten wir dann: die Firma wird nicht mehr Infinity heissen, sondern Quantum – um Verwechslungen mit der Nissan-Edelmarke Infinit (Partner von Red Bull Racing) zu vermeiden. Wenn es mit dem Lotus-Handel nicht ernst würde, dann gäbe es für solch einen Schritt keinen Anlass. Die Frage ist nun: Wie geht es weiter?

Infinity, pardon: Quantum ist eine international zusammengesetzte und tätige Investoren-Gruppe – es ist von US-Amerikanern die Rede, von einer Geschäftsgruppe aus Abu Dhabi sowie dem Sultan von Brunei. Der jedoch bleibt im Hintergrund. Für das damals Infinity genannte Unternehmen traten hervor: Mansoor Ijaz sowie dessen Stellvertreter Suhail Al Dhaheri. Ijaz war auch schon bei Rennen dabei, auch dies ein Anhaltspunkt, dass es den Investoren ernst ist.

Mansoor Ijaz, 1961 in Tallahassee (Florida) geboren, ist ein US-amerikanischer Unternehmer mit pakistanischen Wurzeln. Als Investment-Banker machte sich der gelernte Physiker vor allem in den USA, in Pakistan, Irak und Afghanistan einen Namen. Er pflegt Kontakte bis in die höchsten Stellen der US-Regierung.

Suhail A. Dhaheri, 1960 in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren, ist Chef der Firma «Al Manhal», einer Investment-Firma aus Abu Dhabi, die sich in den Bereichen Immobilien, Transport und Bauwesen engagiert.

Das Engagement bei Lotus ist eine prima Sache für Lotus, deren Geldproblem kein Geheimnis sind (bis hin zu jenen ausstehenden Gehaltszahlungen von Kimi Räikkönen, die den Finnen in die Arme von Ferrari fliehen liessen).

Wie es scheint, gab es nur deshalb Verzögerungen bei den Zahlungen der Geschäftsgruppe, weil Überweisungen im Millionenbereich heute sehr genau beleuchtet werden. Aber wie viel Kontrolle erhalten die neuen Mitbesitzer?

Ein mögliches Szenario ist dieses: Gerard Lopez übernahm das Team von Renault, als die Franzosen nach dem Singapur-GP-Skandal aus der Formel 1 raus wollten. Lopez’ Firma Genii Capital (mit Geschäftspartner Eric Lux) sah den Rennstall immer als Kapitalanlage, nicht mit romantischer Verklärung eines Racers. Durchaus denkbar also, dass die Beteiligung von Quantum der erste Schritt zum Rückzug von Lopez und Lux darstellt.

So oder so erwarten wir bald aufregende Neuigkeiten von Lotus: nicht nur wegen der Beteiligung, sondern auch wegen der Fahrerpaarung für 2014. Mit Romain Grosjean und Nico Hülkenberg dürfen Wettfreudige nicht ganz falsch liegen.

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