Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Marc Surer: «Vettel hat es schwerer als Schumacher»

Von Rob La Salle
Sebastian Vettel und Michael Schumacher

Sebastian Vettel und Michael Schumacher

Der TV-Experte der deutschen Sky spricht über die Unterschiede zwischen den beiden Serien-Weltmeistern aus Deutschland, Sebastian Vettel und Michael Schumacher.

Zu Beginn seiner Formel-1-Karriere gingen Sebastian Vettel die ständigen Vergleiche mit Michael Schumacher auf die Nerven. Heute fühlt er sich geehrt. Marc Surer, TV-Experte unserer Kollegen von Sky, spricht vor dem Abu-Dhabi-GP über die Ausgangslage der Fahrer in Arabien und über die beiden deutschen Superstars.

Marc, die wichtigsten Formel-1-Entscheidungen sind gefallen. Sehen wir in Abu Dhabi nun Testfahrten unter Rennbedingungen?

Nein, den es geht um den Grossen Preis von Abu Dhabi. Die Formel 1 ist ja nicht wie eine Fussball-Weltmeisterschaft, bei der im Finale am Ende alles entschieden wird. Es gibt 19 Rennen, und jedes einzelne davon ist wichtig. Und in jedem Rennen gibt jeder Fahrer alles, denn ein Rennfahrer fährt, um zu gewinnen.

Wenn man Mechaniker bei Red Bull Racing ist und beide Weltmeister-Titel schon in der Tasche hat, fällt es da nicht schwer, nachts noch am Auto rumzuschrauben?

Im Gegenteil, ich glaube eher, dass sie von einer Euphorie getragen werden. Sie haben diesen gewaltigen Motivationsschub bekommen, Teil eines vierfachen Weltmeister-Teams zu sein.

Dennoch werden jetzt schon Personalfragen für die kommende Saison geklärt. Also konkret: Bleibt Ross Brawn bei Mercedes?

Als Paddy Lowe gekommen ist, war für mich schon klar, dass Ross Brawn Mercedes verlassen wird. Alles andere wäre unlogisch. Denn es braucht nicht zwei Technik-Chefs. Das Team hat schon genug Häuptlinge. Ich würde es nicht verstehen, wenn Brawn jetzt noch bleiben würde.

Wie viel Zeit hat Mercedes, um die eigenen Ansprüche zu erfüllen und ein Titelkandidat zu werden?

Wenn man es genau analysiert, muss man doch die Frage stellen: Wer ist vor ihnen? Und da ist nur noch Red Bull Racing. So gesehen waren sie höchst erfolgreich. Es war das beste Mercedes-Jahr seit Bestehen des neuen Teams. Ich finde, sie haben einen sehr guten Job gemacht. Sie liegen in der Konstrukteurswertung auf Rang 2. Dass Red Bull Racing schwer zu schlagen ist, wissen alle.

Muss Vettel jetzt trotzdem das Team wechseln, um es seinen Kritikern zu beweisen? Oder wäre er damit schlecht beraten?

Es wäre sicherlich falsch, von Red Bull Racing wegzugehen, so lange der Chefdesigner weiterhin Adrian Newey heisst. Newey ist der erfolgreichste Designer aller Zeiten, seine Autos haben mehr als 140 Grands Prix gewonnen! So lange er da ist, sollte Vettel bleiben. Sonst macht er einen Fehler. Aber irgendwann muss Sebastian zeigen, dass er auch mit einem anderen Auto Weltmeister werden kann. Aber dazu hat er mit seinen 26 Jahren noch etwas Zeit.

Wer ist der bessere Rennfahrer – Vettel oder Schumacher?

Das ist sehr schwierig, weil jeder Rennfahrer in seiner Epoche das Beste aus dem Auto herausgeholt hat. Michael Schumacher war in seiner Ära unschlagbar. Vettel ist es jetzt. Dann gab es Ayrton Senna und Juan Manuel Fangio, der fünf Titel in sehr kurzer Zeit geholt hat. Ich weiss nicht, wie erfolgreich Vettel mit seinen Fähigkeiten als Rennfahrer in früheren Zeiten gewesen wäre. Im Moment ist er der Beste.

Zumindest kann man Vettel nicht vorwerfen, dass er keine hochkarätige Konkurrenz hätte. Fernando Alonso und Lewis Hamilton gelten als Jahrhundert-Talente, auch Jenson Button sowie Kimi Räikkönen waren bereits Weltmeister.

Das stimmt, fahrerisch ist das ein sehr hohes Niveau. Vettel hat heute sicher stärkere Konkurrenten als Michael Schumacher sie früher hatte. Das muss man nüchtern feststellen, ohne an den gewaltigen Erfolgen von Schumi etwas schlechtreden zu wollen.

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