Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Abu Dhabi: Sebastian Vettel zum 11.

Von Petra Wiesmayer
Sebastian Vettel ist weiter auf Rekordjagd

Sebastian Vettel ist weiter auf Rekordjagd

Sebastian Vettel ist nicht zu stoppen. In Abu Dhabi holte er den 37. Karrieresieg, den 11. in diesem Jahr und den 7. in Folge und stellte den Rekord von Michael Schumacher ein. Nico Rosberg als Dritter auf dem Podium.

Schon vor dem Start zum Abu-Dhabi-GP gab es bei Mercedes viel zu tun. Lewis Hamilton hatte während der Fahrt in die Startaufstellung über Vibrationen geklagt und die Mechaniker wechselten im Eiltempo die rechte hintere Bremse seines F1 W04. «Danke, dass ihr das so schnell geschafft habt», funkte der Brite an seine Box.

Beim Erlöschen der Startampel schoss Sebastian Vettel gleich an seinem Teamkollegen vorbei, der seine Pole Position nicht verwerten konnte und auch Nico Rosberg ließ den Australier hinter sich. Einen Superstart hatte dagegen Romain Grosjean, der sich von Startposition 6 auf Rang vier nach vorne katapultierte. Dahinter folgten Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg und Felipe Massa Romain Grosjean.

Räikkönen schon nach wenigen Metern draußen

Kimi Räikkönen, der nach seiner Strafversetzung als Letzter gestartet war, musste seinen Lotus bereits nach der ersten Kurve abstellen. Der Finne hatte versucht, innen am Caterham von Giedo van der Garde vorbei zu ziehen, wurde von dem jedoch getroffen und die rechte Vorderradaufhängung war hinüber. Kurz darauf verließ der «Iceman» die Strecke und machte sich auf den Heimweg. Ein kleines Scharmützel in der ersten Runde zwang auch Jenson Button dazu, sofort seine Box anzusteuern. «Frontflügel beschädigt», funkte der McLaren-Pilot und holte sich neue eine Nase für seinen MP4-28 ab.

An der Spitze baute derweil Sebastian Vettel seine Führung auf Nico Rosberg weiter aus und lag nach fünf Runden schon fünf Sekunden vor seinem Landsmann. Der zweite Red-Bull-Racing-Pilot, Mark Webber, hatte dagegen wieder einmal Schwierigkeiten mit der Technik. «Ich habe Probleme mit KERS», meldete er an sein Team. Offenbar ließ sich das System nicht richtig aufladen.

In Runde 7 eröffnete Sergio Pérez die erste Runde der Boxenstopps, eine Runde später kam auch Lewis Hamilton, um sich neue Pneus abzuholen und sortierte sich auf Rang 11 hinter Esteban Gutiérrez wieder ein. Hinter dem Sauber hing der Mercedes-Pilot dann auch rundenlang fest. «Pass auf die Reifen auf. Der vorne links wird zu hart beansprucht», warnte ihn seine Crew, als Hamilton immer und immer wieder versuchte, an dem Sauber vorbei zu kommen. Der Mexikaner machte es seinem Konkurrenten allerdings nicht leicht und blockierte. «Das ist nicht in Ordnung», kommentierte Christian Danner bei RTL. «Erst zu warten, wo der andere hin fährt und ihm dann vors Auto zu fahren.»

Acht Umläufe nach Pérez fuhr Sebastian Vettel zu seinem ersten Reifenstopp, dank seines Vorsprungs von mehr als 26 Sekunden auf Felipe Massa und 29 Sekunden auf Fernando Alonso, die durch die Stopps der anderen nach vorne gespült worden waren, konnte der Red-Bull-Racing-Pilot seine Führung aber problemlos verteidigen und kam 6,6 Sekunden vor dem Brasilianer zurück auf die Strecke.

Nachdem alle ihren ersten neuen Reifensatz geholt hatten, war die Reihenfolge auf den ersten die Plätzen wiederhergestellt. Vettel führte 27 Sekunden vor Webber, der in Runde 20 mit Hilfe von DRS Nico Rosberg überholt hatte. Dahinter folgten Romain Grosjean und Adrian Sutil, dem einzigen Fahrer in der Spitzengruppe, der immer noch auf seinem ersten Reifensatz unterwegs war und erst in Runde 30 wechselte.

Durchfahrtstrafe für Nico Hülkenberg

«Fahr 1:47.0 Minuten», wurde Sebastian Vettel, der wieder einmal in einer eigenen Liga fuhr, von seinem Renningenieur «Rocky» eingebremst, der ließ sich aber nicht beirren und setzte sich weiter von seinem Teamkollegen ab. Hinter den beiden Red Bull Racing ging es dagegen hart zur Sache. Sutil musste sich auf immer schlechter werdenden Reifen gegen die Angriffe von Lewis Hamilton Hamilton erwehren, der in Runde 26 schließlich an dem Force India vorbei ging. Nur eine Kurve später konterte der Gräfelfinger aber und auch Felipe Massa zog an dem Briten vorbei.

Hinter den beiden Kampfhähnen schenkten sich Nico Hülkenberg und Fernando Alonso nichts. Erst überholte der Ferrari den Sauber, der sich seinen Platz aber postwendend zurückholte. In Runde 28 bog Hülkenberg zu seinem zweiten Stopp in die Box ab, ein Stopp, der ihm noch teuer zu stehen kommen sollte. Beim Losfahren fuhr der Sauber genau vor Sergio Pérez auf die Boxenstraße zurück, ein sogenannter «Unsafe Release», der dem Deutschen eine Durchfahrtstrafe einbrachte und ihn auf Platz 17 zurück und somit aus den Punkterängen warf.

20 Runden vor Schluss fuhr Sebastian Vettel an der Spitze mehr als 40 Sekunden vor seinem Teamkollegen und markierte eine schnellste Rennrunde nach der anderen. «Sebastian, je länger wir fahren können, desto besser, vor allem, falls es noch eine Safety-Car-Phase gibt. Schone deine Reifen etwas!», bekam der Weltmeister wieder von seiner Box zu hören, während sich auf den Plätzen 5 und 6 die beiden Ferrari bekämpften und Fernando Alonso an Felipe Massa die Zähne ausbiss. Dieses Duell wurde schließlich in der Box entschieden, als bei Massas zweitem Stopp der linke Vorderreifen nicht auf Anhieb aufgesetzt werden konnte und der Brasilianer wertvolle Sekunden verlor.

Mögliche Strafe für Fernando Alonso

Sebastian Vettels zweiter und letzter Boxenstopp kam in Runde 38, nach 2,7 Sekunden Standzeit fuhr der Red Bull Racing aber schon wieder los und blieb 31 Sekunden vor Mark Webber in Führung. Dahinter kämpften Nico Rosberg und Romain Grosjean um den letzten Platz auf dem Podium und der Lotus holte immer weiter auf den Mercedes auf. In den letzten Runden wurde es für den Mercedes-Piloten noch einmal ganz eng, aber der Wiesbadener blieb vorne.

Fernando Alonso dagegen verspielte nach seinem zweiten Boxenstopp vielleicht sogar noch alles. Der Spanier holte sich für den Schlussspurt weiche Reifen und wollte unbedingt vor seinem Teamkollegen wieder auf die Strecke zurück kommen. Am Ende der Boxenausfahrt fuhr er jedoch mit allen vier Rädern neben die Strecke, um an Jean-Éric Vergne, der vor Massa fuhr, zurück ins Rennen zu kommen. «Wenn man in Kauf nimmt, die Strecke zu verlassen und sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen, dann muss eigentlich eingegriffen werden. Für mich gehört Alonso bestraft», meinte Christian Danner.

Während des Rennens gab es für den Spanier keine Strafe mehr, die Rennkommissare behielten es sich aber vor, den Vorfall im Nachhinein noch einmal zu untersuchen. Alonso stürmte derweil nach vorne und schnappte sich erst Lewis Hamilton und wenig später Paul di Resta. Zwei Runden vor Ende holte der Ferrari-Pilot sich auch noch die schnellste Rennrunde und legte im letzten Umlauf sogar noch einmal nach.

Am Ende überquerte Sebastian Vettel 30,8 Sekunden vor Mark Webber die Ziellinie, fünf Sekunden hinter dem Australier kam Nico Rosberg als Dritter ins Ziel. Romain Grosjean war zwar bis auf zwei Sekunden an den Mercedes herangekommen, musste sich aber schließlich mit Platz 4 begnügen. Dahinter wurde Fernando Alonso Fünfter vor Paul di Resta und Lewis Hamilton. Felipe Massa, Sergio Pérez und Adrian Sutil, der den McLaren in der letzten Runde noch passieren lassen musste, komplettierten die Top Ten. Nico Hülkenberg hatte sich noch bis auf Rang 14 nach vorne gekämpft, musste aber mit leeren Händen aus Abu Dhabi abreisen.

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