Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Gerhard Berger: «Darum ist Vettel die Nummer eins»

Von Petra Wiesmayer
Gerhard Berger und Sebastian Vettel feiern 2008 den ersten Sieg mit Toro Rosso

Gerhard Berger und Sebastian Vettel feiern 2008 den ersten Sieg mit Toro Rosso

Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger sieht Sebastian Vettel auch in den nächsten Jahren an der Spitze und auch bei Red Bull Racing. An einen Wechsel des Weltmeisters zu einem anderen Team glaubt der Österreicher nicht.

Seit vier Jahren heißt der Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und besonders in der zweiten Hälfte der Saison 2013 war gegen den Red-Bull-Racing-Piloten kein Kraut gewachsen. Während der 26-Jährige und sein Team den Erfolg genossen und jeden Sieg feierten, als sei es der erste, gab es jedoch vielerorts auch Beschwerden. Die Formel 1 sei langweilig, wenn 22 Piloten fahren und immer derselbe gewinnt. Eine Sichtweise, die auch der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger nachvollziehen kann.

«Mein Saisonfazit ist ganz einfach: Für den Zuschauer waren viele Rennen langweilig, weil Sebastian Vettel so dominiert hat», schreibt der Tiroler in der «tz». «Das aber ist nicht sein Fehler und auch nicht der von Red Bull. Die anderen sind schuld. Sie hätten einfach einen besseren Job machen müssen. Allein was Vettel und Red Bull geleistet haben, war beeindruckend, das erinnert an die Dominanz, die Ferrari und Michael Schumacher 2004 hatten. Es ist faszinierend, zu welchen Entwicklungsschritten Red Bull immer wieder fähig ist.»

Alleine am Auto würde es aber keinesfalls liegen, dass der Heppenheimer so überlegen war, betont Berger, Vettels ehemaliger Teamchef bei Toro Rosso. «Mark Webber, ein sehr guter Rennfahrer, konnte in dieser Saison keinen Sieg landen. Red Bull versorgte ihn mit hundertprozentiger Sicherheit mit dem gleichen Material, da habe ich überhaupt keinen Zweifel! Also muss es auch am Können von Vettel liegen, er ist für mich jetzt die klare Nummer eins unter den Piloten.»

Sebastian Vettel sei eindeutig auch besser als Fernando Alonso, fährt der 54-Jährige fort. «Vor dieser Saison habe ich Fernando Alonso und ihn noch auf Augenhöhe gesehen, aber jetzt hat Vettel Alonso überholt», betont er und bezweifelt, ob der Spanier je wieder so stark sein werde wie noch 2012. «Er scheint ein wenig desillusioniert zu sein.»

Vor allem Sebastian Vettel werde auch weiterhin ein harter Gegner für alle bleiben, ist Berger sicher. «Vettel wird, auch wenn er es nicht offen zugibt, alles daran setzen, Schumachers Rekorde zu knacken. Deshalb wird er die nächsten Jahre auch bei Red Bull bleiben, denn er weiß, was er dort hat. Er wird versuchen, die Mannschaft zusammenzuhalten, besonders Designer Adrian Newey und Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko, die Schlüsselfiguren neben Vettel in der Red-Bull-Erfolgssaga.»

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