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Eddie Irvine (Ferrari): «Räikkönen ruft betrunken an»

Von Rob La Salle
Eddie Irvine mit Rachel Hunter bei einer Modeschau in Monaco

Eddie Irvine mit Rachel Hunter bei einer Modeschau in Monaco

Der frühere Ferrari- und Jaguar-Werksfahrer kann über die neusten Ideen im Grand-Prix-Sport nur lachen: «Doppelte Punkte beim Finale, damit sind wir endgüldig in Hollywood angekommen.»

Man könnte jetzt nicht behaupten, dass der frühere Ferrari- und Jaguar-Star Eddie Irvine (48) innigen Kontakt mit der Formel 1 pflegt. «Ich mach heute mein eigenes Ding und höre von den früheren Kollegen kaum etwas», sagt der Nordire. «Ab und an ruft mal Kimi Räikkönen an, wenn er einen über den Durst getrunken hat!» Lieber kümmert sich der vierfache GP-Sieger und WM-Zweite von 1999 um seine Aktien- und Immobilengeschäfte, mit welchen er ein Mehrfaches seines Formel-1-Vermögens gemacht hat. Derzeit besteht sein Lieblingsprojekt aus einer Insel auf den Bahamas, wo der Kinoknüller «Piraten der Karibik» gedreht wurde. Dort entsteht eine Ferienanlage. Mit den Piraten sind wir thematisch in Hollywood angekommen – und eben doch wieder bei der Formel 1.

Eddie Irvine schimpft gegenüber den Kollegen des «Belfast Telegraph»: «Die Formel 1 ist komplett auf dem Holzweg. Die jüngste Regel von doppelten Punkten beim WM-Finale, das ist doch der reine Irrsinn. Ich habe beschlossen: ich schaue so lange keine Rennen mehr, bis dieser Schwachsinn wieder gestrichen wird. Das ist einfach nur peinlich. Wer so eine Regel einführt, sollte sich schämen.»

Irvine hat sich warm geredet: «Die Entscheidungsträger sind komplett durchgeknallt, sie haben jeden Sinn für Realität verloren und für jene, die sich seit Jahren für den Sport interessieren. Sie haben die Historie schon mit Füssen getreten, indem sie das Punktesystem so krass geändert haben, dann kam das seltsame Qualifying, nun doppelte Punkte. Das ist vollkommen lächerlich, nie habe ich etwas Absurderes gehört. Damit ist die Formel 1 wirklich auf Niveau Hollywood.»

Natürlich hat Irvine auch zu den heutigen Stars Sebastian Vettel und Lewis Hamilton seinen Senf beizutragen.

Irvine über Vettel: «Seine Rekorde sind unglaublich. Aber ich weiss nicht ganz, was er mit all den weiteren Siegen und Titeln bei Red Bull Racing beweisen will. Michael hat nach zwei WM-Titeln bei Benetton gesagt – so, jetzt gehe ich zu Ferrari und bau etwas völlig Neues auf. Es hat vier Jahre gedauert, bis er den Titel holte.»

Irvine über Hamilton: «Lewis hat ein wenig den Faden verloren mit diesem ganzen Showbiz-Gehabe. Wie er damals mit McLaren in die Formel 1 kam, wie viel Talent wir sahen, das war doch der Hammer. Doch seither, so scheint mir, will er lieber ein Rapper oder Schauspieler sein. Die Fans jedoch wollen Athleten, die sich zu 100 Prozent ihrem Sport hingeben. Ich würde gerne den Hamilton von früher wieder sehen, denn ich glaube, nur Lewis und Fernando Alonso haben wirklich das Zeug dazu, Sebastian Vettel zu fordern. Allerdings nur dann, wenn ihre Autos dazu taugen, und das tun sie leider nicht.»

Fazit für Eddie Irvine: «Jeder in der Formel 1 schielt nur noch auf seinen eigenen Vorteil. Da gucke ich lieber den Discovery Channel.»

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