Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Erste Fotos – McLaren 2014: Der nächste Ameisenbär

Von Mathias Brunner
Der Druck auf McLaren ist enorm: mit dem neuen Modell MP4-29 müssen endlich wieder Erfolge her. Hoffentlich heisst es beim neuen McLaren nicht: nur ein schönes Auto ist schnell.

Nach dem Williams haben wir den zweiten Ameisenbär: Eben ist das erst Foto des neuen McLaren MP4-29 gezeigt worden, und wir würden jetzt nicht vom elegantesten Formel-1-Auto der letzten Jahre sprechen.

Der ganz in Chromsilber gehaltene Wagen weist wie der Williams eine nach vorn verlängerte Fahrzeugnase vor, was den Eindruck eines Ameisenbärs vermittelt. Im Gegensatz zum Williams jedoch hängt der Frontflügel an zwei massiven Streben, die links und rechts von der Ameisenbärnase nach vorne ragen.

Erste Kommentar über Twitter: «Um Gottes Willen!» Oder: «Hatte da Darth Vader beim Design die Finger im Spiel?» Die Reaktionen auf den sozialen Netzwerken sind negativ bis hämisch. Einig sind sich dabei alle: schön ist anders.

Auffallend: die grossen Lufteinlässe der Seitenkästen, um dem grösseren Kühlbedarf der neuen Antriebseinheiten (V6-Turbomotor, also Ladeluftkühler, dazu Mehrfach-Energierückgewinnung) Rechnung zu tragen.

Wie erwartet, tauchte der Wagen ohne neuen Hauptsponsor auf (nachdem sich Vodafone verabschiedet hat). Noch ist unklar, ob McLaren bei den Rennen in Chrom antritt oder mit einer komplett anderen Lackierung.

McLaren-Geschäftsleiter Jonathan Neale sagt: «Dies ist lediglich eine erste Version des neuen MP4-29, der Wagen wird bis zum Saisonbeginn in Australien noch stark verändert.»

Das Auto von allen Seiten sehen Sie HIER

Grosse Ziele

Es ist viel Unruhe in der Formel 1, auch bei grossen Namen: Lotus hat heute Morgen die Trennung von Teamchef Eric Boullier bestäigt, McLaren steht vor der Aufgabe, sich aus der blamabelsten Saison seit 1980 herauszuhangeln. Erstmals seit mehr als dreissig Jahren konnte kein einziger Podestplatz errungen werden, geschweige denn ein Sieg. Bestes Ergebnis eines McLaren-Fahrers in der Saison 2013: Rang 4 von Jenson Button beim WM-Finale in Brasilien. McLaren hat keinen Hauptsponsor verkündet (wie eigentlich auf 2. Dezember 2013 versprochen worden war), McLaren hat den enttäuschenden Sergio Pérez durch das Eigengewächs Kevin Magnussen ersetzt, McLaren hatte Probleme mit den Crashtests (was zum Gerücht führte, wonach die Briten wie Lotus den Jerez-Test verpassen), und McLaren wäre nicht McLaren, wenn all der Trubel keine Folgen hätte: Ron Dennis hat wieder alle Macht an sich gerissen, Teamchef Martin Whitmarsh ist in den letzten Wochen auffällig unauffällig gewesen.

Eric Boullier oder Sam Michael?

Bei der Präsentation des neuen McLaren ist kein Wort davon zu hören, wer künftig Teamchef von McLaren sein wird. Nach der Trennung von Lotus und Eric Boullier tippen viele auf den 40jährigen Franzosen. Doch auch der beisherige Teammanager Sam Michael hätte das notwendige Rüstzeug. Der frühere und neue starke Mann bei McLaren – Ron Dennis – hat für Februar seine Unternehmensstrategie angekündigt. Dann wird sich der Erfolgsmanager auch zur Personalie Teamchef äussern.

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