Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jerez: Red Bull haut ab, Renault-Motorenchef – Not-OP

Von Mathias Brunner
Das war der Normalfall bei Red Bull Racing

Das war der Normalfall bei Red Bull Racing

Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg freut sich: «Es läuft pürima, ich konnte eine GP-Distanz zurücklegen.» Davon kann beim Weltmeister keine Rede sein: Red Bull Racing reist aus Jerez ab.

Das Wetter in Jerez mag sich geändert haben, aber auf der Piste ist alles beim Alten geblieben: Die Mercedes-Teams kommen reichlich zum Fahren, die Renault-Partner REd Bull Racing und Toro Rosso nicht. Mercedes-Fahrer Nico Rosberg hat eine GP-Distanz absolviert (als erster Fahrer mit einem 2014er Auto), bei Red Bull Racing wird zusammengepackt – um 13.37 Uhr wurde per Twitter bestätigt: «Wir brechen den Text hier ab und konzentrieren uns ganz auf Bahrain.» Für den Weltmeister ist das eine schallende Ohrfeige.

Red Bull Racing hat es nun an vier Tagen nicht fertig gebracht, die Probleme in den Griff zu bekommen: ein Teil davon geht auf die Kappe von Renault. Wir sprechen hier von einem Hardware-Problem (Kabelstränge bei den komplexen erbindungen zwischen Energie-Generatoren, Elektronik und Batterie), aber auch von Schwierigkeiten mit der Steuerung. Sauber-Fahrer Adrian Sutil sagt: «Ich kenne die Renault-Probleme nicht im Detail, aber ich weiss von uns, wie extrem komplex die ganzen Systeme sind.»

Gleichzeitig gab es bei Red Bull Racing Schwierigkeiten mit der Hydraulik, zudem führte das überaus elegant, aber eben auch eng geschneiderte Kleid zu Überhitzungserscheinungen. Der Techniker eines gegnerischen Teams sagt: «Wenn der Wagen schon hier zu heiss wird, wie wollen sie dann einen Malaysia-GP überstehen?»

Red Bull Racing hat nun an vier Tagen insgesamt 21 Runden gedreht, die meisten davon waren Installationsrunden.

Einer erlebte die RBR-Abreise nicht: Rémi Taffin – Operationsleiter von Renault auf den Test- und Rennplätzen – musste gestern wegen Blinddarm-Beschwerden ins Krankenhaus eingeliefert und notoperiert werden. Der Franzose wird sich zum Bahrain-Test komplett erholen. Ob das auch für den RBR-Rennwagen gilt, kann heute niemand sagen.

Teamchef Christian Horner lässt ausrichten: «Das war ein sehr schwieriger Test. Es gab verschiedene Probleme seitens Renault, jedoch auch Kühlprobleme unsererseits. Das alles hat Fortschritte unterbunden. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wir hier von Hürden sprechen, die wir bis zum Bahrain-Test überwinden können. Ein Grund für den frühen Test bestand ja genau darin, dass man etwaigen Problemen auf die Spur kommt und etwas Spielraum hat, diese bis zum zweiten und dritten Wintertest zu beseitigen. Wir haben viel Arbeit auf den Prüfständen vor uns.»

Andy Damerum, der leitende Renningenieur hier: «Was die Motorsteuerung angeht, so haben wir Fortschritte erreicht. Wir versuchten auch, die selber verursachten Schwierigkeiten zu beheben, und das ist teilweise gelungen. Leider haben wir dann einen mechanischen Defekt feststellen müssen, und der war nicht rechtzeitig zu beheben, um Daniel noch einmal auf die Bahn schicken zu können heute Nachmittag. Daher haben wir uns zur Abreise entschlossen.»

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