Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kimi Räikkönen: «Ferrari braucht noch ein paar GP»

Von Vanessa Georgoulas
Kimi Räikkönen liess sich im Australien-GP mit Platz 8 die ersten vier WM-Punkte der neuen Formel-1-Saison gutschreiben. Hinterher erklärte er, wie Ferrari einen grossen Schritt nach vorne machen will.
Kimi Räikkönen, du hast dich heute mehrmals verbremst, das sah ganz nach einem Bremsproblem aus. Du sagtest gestern, dass es sich dabei nicht um ein Problem mit dem System an sich handeln würde, sondern vielmehr eine Frage der richtigen Bremsbalance sei. Siehst du das nach dem heutigen GP immer noch so?

Ja, denn wir hatten keine grösseren Probleme mit den Bremsen. Nur zu Beginn des Rennens wurde es etwas knifflig, weil meine Vorderreifen körnten. Wenn das passiert, hat man keine Haftung auf der Frontachse und blockiert die Räder, was wiederum das System beeinflusst. Das war also kein Problem des Bremssystems an sich, sondern entstand im Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Manchmal ist es eben etwas schwieriger, aber ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden. Ob das in ein paar Tagen, Wochen, oder Monaten passiert, weiss ich nicht.

Ist der Rückstand von Ferrari also bloss eine Frage der richtigen Fahrzeug-Abstimmung?

Nein, natürlich nicht. Man tut, was man kann, aber manche Probleme lassen sich nicht einfach über Nacht lösen. Wir versuchen natürlich, mit immer neuen Komponenten Fortschritte zu erzielen, aber auch da besteht keine Erfolgsgarantie. Wie gesagt, kenne ich diese Situation von früher und weiss deshalb auch, dass es dauern kann, bis alle Probleme aus dem Weg geräumt sind. Wir befinden uns derzeit in keiner guten Position und stehen natürlich nicht dort, wo wir sein wollen. Aber immerhin konnten wir heute ein paar Punkte erzielen, es hätte also schlimmer kommen können.

Die neuen Turbo-Aggregate verlangen einen neuen Fahrstil. Gab es da irgendwelche Überraschungen während des Rennens oder war es wie erwartet?

Nein, da gab es keine echten Überraschungen, wir hatten einige kleinere Probleme, aber das war nichts Besorgniserregendes und damit hatten wir ja auch gerechnet. Ich bin überzeugt, dass wir ohne diese Sorgen sehr viel stärker sein können, aber so lief es hier nun einmal. Ich hoffe nun, dass wir alles bis zum nächsten Rennen aus dem Weg räumen können.

Was hat die Ferrari-Ingenieure und dich mehr beschäftigt: Die Reifenarbeit oder das Spritlimit?

Ich denke, das ist immer eine Kombination von beidem und hängt auch davon ab, ob man im Renntrimm unterwegs ist, ein Qualifying oder im Training fährt. Je nach dem, verhalten sich die Reifen anders und natürlich fährt man im GP auch mit einem anderen Spritmanagement. Wir hatten einige Probleme und leisteten uns auch ein paar kleinere Fehler, die uns viel Zeit gekostet haben. Wenn wir diese in den Griff bekommen, dann bringt uns das einen grossen Schritt weiter, und das liegt in grossen Teilen ganz in unserer Hand.

War das der schwierigste Saisonauftakt in deiner langen Formel-1-Karriere?

Nein, das glaube ich nicht, denn es kommt ja nur selten vor, dass man gleich zu Saisonbeginn mit seinem Auto und allem zufrieden ist. Es ist also nicht überraschend, dass wir nicht an der Spitze sind, das wusste ich schon vor dem Rennwochenende, denn ich habe in den Winter-Tests schon ein Gefühl für das Auto und dessen Zusammenspiel mit den neuen Pirelli-Reifen bekommen. Wir haben viele Probleme analysiert und sind dabei, sie aus der Welt zu schaffen, aber das dauert noch ein paar Rennen. Ausserdem kommt es nicht nur auf ein gutes Auto an – gestern steckte ich im Qualifying im Verkehr fest.

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