Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sebastian Vettel: «Staubsauger statt Formel-1-Auto»

Von Vanessa Georgoulas
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel im Pech: Nach nur vier Runden musste der Red Bull Racing-Pilot aufgeben. Hinterher wagte er eine erste Fehleranalyse.
Sebastian Vettel, hat dich heute das gleiche Problem wie gestern im Qualifying gequält?

Nein, ich glaube das gestrige Problem konnten wir beheben. Aber aus noch unerklärlichen Gründen haben wir relativ viel Leistung verloren. Das ganze System hängt zusammen und wenn eine Komponente nicht funktioniert – in diesem Fall denke ich war es der Motor – dann funktioniert der Rest auch nicht mehr. Wir haben ja gesehen, dass ich doch sehr unterlegen war. Wir haben alles versucht, das Auto noch einmal wachzurütteln, aber das hat nicht funktioniert.

Ab wann hat sich das Problem bemerkbar gemacht?

In der zweiten Formationsrunde.

Du hast schon vor dem Start gefunkt, dass du Ladedruck verlierst, was war denn da das Problem?

Was genau das Problem war, weiss ich nicht. Bei mir war’s wohl der Motor, der ist nicht rund gelaufen. Nicht alle Zylinder sind rund gelaufen, und dann fällt die Leistung weg. Wenn die Leistung wegfällt, dann wird die Batterie praktisch nicht geladen, und dann gibt sie auch keine Energie frei. Und wenn diese fehlt, dann fehlen auch die 120 PS, und dann bringt es auch nicht mehr viel, weiterzumachen. Am Anfang dachte ich, dass sich die Batterie nicht entladen hat, doch wir mussten feststellen, dass einige Zylinder ausfielen.

Ist man dann extrem sauer, weil die Renault-Antriebseinheit schon den ganzen Winter über Probleme gemacht hat?

Nein, ich habe den Jungs gesagt, sie sollen den Kopf nicht hängen lassen. Der Ausfall ist natürlich auch für die Renault-Jungs eine Riesenenttäuschung. Wir sind ein Team und hängen da zusammen drin. Deshalb habe ich gleich gesagt: Kopf hoch, anderen Teams geht es auch nicht viel besser, mal schauen, wie viele Autos ins Ziel kommen. Es ist noch sehr früh im Jahr und so wie es uns erwischt hat, kann es auch andere bei jedem anderen Rennen erwischen.

Dafür lief es bei Teamkollege Daniel Ricciardo rund...

Ja, Gott sei Dank, das ist natürlich ein super Ergebnis für das Team. Die harte Arbeit der ganzen Mannschaft hat sich bei ihm gelohnt. Für mich war das jetzt halt ein bescheidenes Wochenende, aber wie gesagt, da muss man manchmal durch.

Wir haben schon früh im Rennen fünf Ausfälle erlebt – ist das nicht eine Katastrophe für den Sport?

Das Fahren ist sehr anders, ich denke, es ist vieles verlorengegangen – es hört sich eher an, als würde der Staubsauger nebenher laufen, als ein Rennauto auf der Strecke fahren. Noch ist es zu früh für ein Urteil. Ich glaube, dass die Zuverlässigkeit für alle im Moment schlecht ist. Das war zu erwarten, denn da sind zu viele Neuerungen, das Ganze ist zu komplex. Wir müssen nun die ersten drei Rennen abwarten.

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