Die MotoGP kommt zurück nach Ungarn

Formel Langeweile: Geheimplan nur eine Panikreaktion?

Von Mathias Brunner
Was hecken Formel-1-Promoter Ecclestone und Ferrari-Chef Montezemolo aus?

Was hecken Formel-1-Promoter Ecclestone und Ferrari-Chef Montezemolo aus?

Viele Formel-1-Fans jammern über den ungenügenden Sound und die fade Show von Sepang. Die drei mächtigsten Männer im GP-Sport wollen reagieren. Aber ist das notwendig?

Die Formel 1 gibt viel zu reden, leider aus den falschen Gründen: Im Fernsehen kommt der Sound der neuen Antriebseinheiten als schmalbrüstig herüber, der Malaysia-GP war nichts, was Hitchcock verfilmen würde, die Regeln sind für die meisten Fans ein Buch mit sieben Siegeln, was im Berufungsgerichtsfall zwischen FIA und Red Bull Racing gipfelt (am 14. April in Paris). Die wichtigsten Männer der Formel 1 verfallen in Aktionismus – Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, FIA-Präsident Jean Todt, Ferrari-Chef Luca Montezemolo.

Die Erfolgsmanager haben sich gestern zum Gespräch in London getroffen, alle werden hier nach Bahrain kommen, um die Diskussionen mit den Teamchefs fortzuführen. Um Sofortmassnahmen umzusetzen, bedarf es nämlich der Zustimmung aller Teams (das wird nicht leicht sein, wie die Erfahrung zeigt).

Entsprechende Vorschläge müssten dann an die so genannte Strategiegruppe der Formel 1 weitergereicht werden (Vertreter von sechs Teams sowie der FIA und der FOM), die wiederum leitet sie an die Formel-1-Kommission weiter und vor dort geht’s zum Abnicken an den Weltrat der FIA. Der tagt am 11. April in Marrakesch.

Was Ecclestone, Montezemolo und Todt Sorgen macht: die TV-Einschaltquoten sind unbefriedigend. In Italien beispielsweise haben beim Malaysia-GP 2,2 Millionen Fans weniger zugeschaut als vor einem Jahr. Da gehen bei Bernie Ecclestone alle Warnlichter an.

Doch Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer relativiert: «Das hat vorwiegend damit zu tun, dass die Tifosi spüren – Ferrari ist derzeit nicht siegfähig. In England gehen die Zahlen sicher hoch, wenn Hamilton weiter so fabelhaft fährt. Solche Schwankungen in den einzelnen Ländern sind ganz normal und sollten nicht überbewertet werden.»

Während Grand-Prix-Urgesteine wie McLaren-Chef Ron Dennis mit gesundem Menschenverstand warnen, man solle der neuen Formel 1 einige Rennen lang eine Chance geben, wolle Todt, Ecclestone und Montezemolo offenbar nicht so lange warten.

Auf dem Tisch liegen Vorschläge wie die für Fans unverständliche Benzinflussregel zu kippen (eine Regel, welche die Motorenhersteller selber vorgeschlagen hatten und von der FIA noch in Sepang vehement verteidigt worden ist), die Rennen zu kürzen, den Sound zu verbessern.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Formel 1 in Kurzschlussreaktionen verfällt. Aber sind die wirklich notwendig?

Würden FIFA-Chef Sepp Blatter und die Vereinsführungen von Bayern München oder Real Madrid Änderungen an Spieldauer oder Torgrösse fordern, wenn wir ein wenig unterhaltsames Fussballspiel gesehen haben?

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