Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

3. Training: Abflug von Sebastian Vettel!

Von Vanessa Georgoulas
Knapp 20 Minuten vor dem Ende des dritten freien Trainings drehte sich Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ins Aus.

Wie schon das erste freie Training zum Bahrain-GP eignete sich auch die letzte Trainingsstunde am Samstagmorgen nicht wirklich für die Abstimmungsarbeit. Trotzdem herrschte gleich zu Beginn schon viel Betrieb auf der Strecke. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige SkyTV-Experte Marc Surer erklärt: «Da jetzt schon das Getriebe und der Motor für das Rennen eingebaut ist, wollen alle Teams checken, ob das Gesamtsystem gut funktioniert. Ich denke nicht, dass noch viel am Set-up gearbeitet wird, obwohl einige Teams in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf haben.»

Nachdem die meisten Piloten ihre Installationsrunden gedreht hatten, wurde es wieder ruhiger. Ex-GP-Pilot Anthony Davidson kommentiert: «Mich wundert es nicht, dass zu Beginn keiner fährt. Die Piste ist zu heiss, da lernst du nichts. Am Abend wird die Piste rund 20 Grad kühler sein.» Aber Surer weiss auch: «Das ist jetzt die Gelegenheit, um verpasste Testkilometer nachzuholen, deshalb sind nach den Installationsrunden auch alle vom Technikpech Verfolgten auf der Strecke: Sauber-Pilot Adrian Sutil, die beiden Caterham-Piloten Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson und die beiden Lotus-Fahrer Pastor Maldonado und Romain Grosjean.»

Und auch beim dritten Training kämpften die Pechvögel mit den Tücken der Technik: Während sich Sutil über starkes Untersteuern beschwerte, meldete Ericsson einen irritierenden Leistungsverlust seines Caterham-Renners. Auch Romain Grosjean beschwerte sich über Funk: «Ich habe überhaupt keine Haftung an der Vorderachse!»

Starke Rundenzeit von Toro Rosso-Neuling Daniil Kvyat

Später als geplant konnte Jean-Eric Vergne auf Zeitenjagd gehen, doch kaum war der Toro Rosso-Pilot auf der Strecke, drehte er auch schon die zweitschnellste Runde und reihte sich hinter seinem ehemaligen Teamkollegen Daniel Ricciardo ein. Noch schneller als der Franzose und der Australier war Vergnes neuer Nebenmann Daniil Kvyat unterwegs. Der 19 Jahre junge Russe peitschte seinen STR9 eine Sekunde schneller als der Rest ums Feld. Auch das Ferrari-Duo Kimi Räikkönen und Fernando Alonso, das mit einem neuen Heckflügel und neuer Kameraverkleidung unterwegs war, musste sich vorerst hinter dem Russen einreihen.

Erst Malaysia-Sieger Lewis Hamilton löste Kvyat an der Spitze ab. Der Weltmeister von 2008 war neben seinem Silberpfeil-Kollegen Nico Rosberg der Einzige, der zur Trainingsmitte eine 1:37er-Zeit fahren konnte. Knapp eine Sekunde trennte die Mercedes-Piloten vom Rest des Feldes. Trotzdem blieb es spannend, die Formel-1-Stars sorgten mit einigen Ausritten neben der Strecke für Unterhaltung. Davidson erklärt: «In Kurve 11 sehen wir viele Fahrer neben der Bahn, das liegt am Rückenwind dort. Der kommt auch noch inkonstant. Wenn dich so eine Böe erwischt, hast du keine Chance.»

Seltener Fahrfehler von Sebastian Vettel?

Einen eigenartigen Abflug musste Sebastian Vettel rund 40 Minuten nach dem Trainingsstart verdauen. Der Red Bull Racing-Star drehte sich ausgangs der zweiten Kurve ins Aus. Weil dabei der Motor ausging, bedeutete das gleichzeitig auch das vorzeitige Trainingsende für den vierfachen Weltmeister, der kurz darauf sichtlich verärgert in die Red Bull Racing-Hospitality stapfte.

Surer wunderte sich: «Das ist ungewöhnlich, aber das scheint wirklich einer der seltenen Fahrfehler von Vettel zu sein. Ihm bricht am Kurven-Ausgan das Heck weg g und dann dreht er sich in das gegenüberliegende Kiesbett.» Ärgerlich für Vettel: Weil sein Teamkollege Daniel Ricciardo fürs Qualifying eine ganz andere Abstimmung wählen muss, da er in der Startaufstellung um zehn Plätze zurückversetzt wird, brachte es dem 26-jährigen Heppenheimer nicht viel, dass sein Nebenmann weiterfahren durfte.

Weltweite TV-Panne

Ein seltenes Ärgernis mussten auch die Zuschauer vor den TV-Schirmen hinnehmen. Kurz nach Vettels Abflug war das Live-Signal, dass weltweit von allen TV-Stationen genutzt wird, weg. Was folgte, waren rund acht Minuten Rückblenden auf die Highlights des bisherigen Trainings. Erst 12 Minuten vor dem Ende war das Live-Bild wieder da.

Am Ende zeigte sich an der Spitze das bereits zur Gewohnheit gewordene Bild: Die beiden Mercedes-Piloten behielten die Nase vorn, wobei Hamilton – wie schon in den Trainings zuvor – der schnellere Silberpfeil-Pilot blieb. Er sicherte sich die Spitze mit seiner Rundenzeit von 1:35,324 min. Hinter den Beiden reihte sich Force India-Neuzugang Sergio Pérez ein, der mit seiner nahezu perfekten Runde für hochgezogene Augenbrauen sorgte. Das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa folgte vor McLaren-Star Button, Alonso, Pérez’ Teamkollegen Nico Hülkenberg, Kvyat und Räikkönen.

Surer schliesst seine Analyse mit einem kleinen Ausblick auf die im Qualifying zu erwartenden Zeiten: «Was die Zeiten angeht, dann dürften diese im Zeitfahren sehr viel schneller ausfallen. Ich vermute, alleine wegen der Streckenbedingungen wird das Feld rund eine Sekunde schneller. Dann haben wir im Qualifying sicher auch einen Leistungs- und Gewichtsvorteil, weil alles an Power herausgekitzelt wird und die Fahrer mit leerem Tank unterwegs sein werden. Das wird in etwa eine weitere Sekunde ausmachen.»

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