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Formel-1-Sound: Bernie Ecclestone schimpft weiter

Von Adam Cooper
Der alte Mann und das Menschen-Meer: Wenn Bernie Ecclestone spricht, hören viele zu

Der alte Mann und das Menschen-Meer: Wenn Bernie Ecclestone spricht, hören viele zu

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone betonte im Fahrerlager von Bahrain, wie wenig er von den neuen Regeln hält und deutete dabei an, dass die Sprit-Limite von 100 kg bald erhöht werden könnte.

Dass Bernie Ecclestone kein Freund der neuen Formel-1-Regeln ist, betont der kleine Brite bei jeder Gelegenheit. So auch bei seinem neusten Besuch im Presseraum von Bahrain. «Was hier falsch läuft?», fragte der 83-Jährige zurück. «Was falsch läuft sind diese fantastischen Formel-1-Motoren. Die Antriebseinheiten sind zweifelsohne unglaublich, sie produzieren eine erstaunlich grosse Power mit nur ganz wenig Treibstoff. Ich denke nicht, dass das zur Formel 1 passt. Die sollten in Tourenwagen oder so eingesetzt werden, aber nicht in der Formel 1.»

Ecclestone fährt fort: «Ich denke, es ist wichtig, dass die Motorenhersteller und Teams das Problem realisieren und versuchen, eine Lösung zu finden. Jeder beschwert sich darüber, ich glaube, sogar Mercedes ist unglücklich damit. Und ich mag es nicht, wenn die Leute unglücklich sind.»

Auf die Frage, was gegen das leise, heisere Brummen der neuen Formel-1-Aggregate unternommen werden kann, erklärt der Strippenzieher der Königsklasse: «Natürlich kann beim Sound zugelegt werden. Dazu benötigen die Teams pro Auto etwa 10 kg Zusatz-Sprit.» Dies dürfte angesichts der auf die aktuelle reglementarische Höchstmenge ausgelegten Tanks schwer umzusetzen sein. Die Alternative wäre, die Formel-1-Rennen zu verkürzen, was gemäss Bernie aber nicht passieren wird.

Dass einige Teams das Sprit-Kontingent beim letzten Rennen in Malaysia offensichtlich nicht einmal voll ausschöpfen mussten, überrascht Ecclestone: «Sie haben wohl Informationen, die mir fehlen...» Er betont, dass er Mercedes nicht einbremsen wolle: «Mercedes hat zweifellos den besten Job gemacht. Die sollten nicht dafür bestraft werden, das ist nicht der Sinn einer Regeländerung.»

Ganz zum Schluss fügt Ecclestone noch an: «Man kann das Ganze auch anders sehen. Vielleicht werden sich die Leute ja an den heutigen Sound gewöhnen, dann ist alles gut...»

Viele Formel-1-Fans fragen sich, warum der Formel-1-Rechteverwalter seine Königsklasse seit Wochen konsequent schlechtredet. In Bahrain hält sich hartnäckig das Gerücht, dass tue er, weil er insgeheim plant, wieder die Mehrheit an den Formel-1-Rechten zu kaufen. Denn ein Produkt, das konsequent schlechtgeredet wird, verliert an Wert. Dann würde es auch keine Rolle mehr spielen, ob die heutigen Mehrheitsrechte-Halter von CVC Capital den Briten aufgrund des Gerichtsfalls in München entmachten wollen.

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