Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Motorsound: Max Mosley bekennt sich schuldig

Von Petra Wiesmayer
Max Mosley verteidigt die neue Formel 1

Max Mosley verteidigt die neue Formel 1

Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley verteidigt die «neue Formel 1» und betont, dass die neue Technologie nötig war, um der Königsklasse eine Zukunft zu sichern.

Die neue Formel 1 mit ihren Turbomotoren und umfangreichen Energierückgewinnungssystemen sei genau das, was die Welt braucht, findet Max Mosley. «Wenn man jemand die Schuld gibt, dann mir», sagte der ehemalige FIA-Präsident im Interview mit der Daily Mail. «Wir wollten die neue Technologie einführen. Das hat zehn Jahre gedauert und ich mag sogar den Sound.»

Die Formel 1 hätte sich weiterentwickeln müssen, findet der 73-Jährige. «Ich trage diese Dinger in beiden Ohren, weil der Motorlärm 40 Jahre lange durchgegangen ist», deutete er auf seine Hörgeräte und widersprach vehement jenen Kritikern, inklusive Bernie Ecclestone, die wieder lautere Motoren fordern. «Es ist zu spät, um mein Gehör zu retten, aber es ist nicht zu spät für die nächste Generation. Je leiser die Motoren sind, desto besser ist es für Familien. Man kann seine Kinder mit zu den Rennen nehmen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie taub werden.»

Im 20. Jahrhundert sei die Sicherheit ein wichtiger Punkt in der Königsklasse gewesen, fuhr er fort. «Im 21. Jahrhundert ist es die Umwelt. Wenn man diesen Fakt nicht versteht und akzeptiert, dann läuft der Sport Gefahr, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.»

Die Autohersteller müssten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und, um sie und auch die Sponsoren bei der Stange zu halten, müsse sich auch die Formel 1 anpassen, betonte Mosely. «Sie wissen, wie wichtig diese Technologie für die Entwicklung von Straßenautos ist.» Allerdings hätte man die neuen Regeln und die Gründe dafür der Öffentlichkeit besser erklären müssen, meint er. «Da wurde eine Chance verpasst.»

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