Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Alonso: «Müssen Domenicalis Arbeit analysieren»

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Star Fernando Alonso sprach im Vorfeld des China-GP über seinen alten Chef Stefano Domenicali und dessen Nachfolger Marco Mattiacci.
 Fernando Alonso, das war eine interessante Woche für Ferrari...

«Ja, da gab es einige Neuigkeiten vom Team. Wir versuchen hier, unsere Situation zu verbessern, konkurrenzfähiger zu sein als in den ersten drei Rennen und wollen uns zurückkämpfen.»

War der Wechsel an der Teamspitze verwirrend für dich?

«Wir müssen unsere Situation aufrichtig bewerten. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Es gibt noch viel Luft nach oben, in jedem Bereich des Autos können wir noch zulegen. Das ist ein langer Weg, aber die Saison dauert auch noch lange. Ich denke, wahrscheinlich werden wir in der ersten Hälfte der WM nicht so konkurrenzfähig sein wie Mercedes. Nun geht es vor allem darum, das Maximum aus unseren Möglichkeiten zu machen und ich hoffe, dass wir noch zulegen können und später in der Saison konkurrenzfähiger sind.»

Könnte es ein Problem sein, dass der neue Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci noch keine Formel-1-Erfahrung hat?

Wir müssen ihm Zeit geben und schauen, wie er zurechtkommt. Es ist noch zu früh, um ein Urteil zu fällen. Wir müssen nun sicherstellen, dass alles bereit ist, die technischen Hilfsmittel, die Ingenieure und Mechaniker und das ganze Team. Wir alle müssen hinter ihm stehen und ihn unterstützen, sodass er sich so schnell wie möglich in die neue Rolle einfinden kann. Wir hoffen wirklich, dass er das Team erfolgreich führen wird und jeder freut sich schon auf ihn.»

Glaubst du, dass der Teamchef-Wechsel ausreicht, um wieder nach vorne zu kommen?

«Wir müssen die Arbeit von Stefano genau analysieren, denn er wollte offenbar nicht mehr weiter die ganze Last auf seinen Schultern tragen. Er hat mit seinem Rücktritt sehr viel Verantwortungsbewusstsein an den Tag gelegt. Es war bestimmt nicht einfach, in dieser Position zu entscheiden, dass es wohl besser ist, den Posten freizugeben. Er hat das im Sinne von Ferrari gemacht und das werden wir ihm natürlich nicht vergessen. Selbstverständlich macht uns das hier in China nicht eine Sekunde pro Runde schneller. Wir müssen geduldig sein und herausfinden, wie wir uns mit allen neuen Kräften verbessern können.»

Hast du deinem neuen Chef schon mitgeteilt, was sich deiner Meinung nach ändern muss?

Nein, dazu hatte ich noch keine Gelegenheit.

Was sollte deiner Meinung nach denn getan werden?

Ich habe da nicht so viel zu sagen, denn ich bin der, der das Auto fällt. Ich bin auch überzeugt: Er ist sicher gut genug, um herauszufinden, wo die Schwächen und Stärken unseres Teams liegen und wie wir uns verbessern können. Wir Fahrer werden einfach versuchen, so schnell wie möglich zu sein. Kimi und ich werden überall da helfen, wo unsere Hilfe auch benötigt wird.

Du hast in deiner Formel-1-Karriere schon für verschiedene Teamchefs gearbeitet. Wo würdest du Stefano Domenicali einordnen?

Ich denke, Stefano war ein grossartiger Mann. Wir sind enge Freunde und sehen uns nicht nur am Rennplatz. Wir fahren beispielsweise jeden 1. Januar gemeinsam Ski in den italienischen Bergen. Und wir werden unsere Freundschaft weiterhin pflegen – wir haben uns auch die ganze vergangene Woche ausgetauscht. Es ist wichtig, Arbeit und Freundschaft zu trennen und ich bin sicher, dass wir weiterhin gut miteinander auskommen werden, denn wir haben viele Jahre eng zusammengearbeitet. Als Teamchef hat er gute Entscheidungen getroffen. Ferrari hat den Titel 2010, 2012 und auch 2008 nur knapp verpasst, wenn das nicht gewesen wäre, dann hätte die Scuderia drei Fahrer-WM-Titel mit ihm gewonnen. Er holte Pat Fry, James Allison und Kimi Räikkönen zur Scuderia und hat damit all' jene Schritte eingeleitet, die von ihm verlangt wurden. Wir machen nun weiter, wenn auch nicht mehr gemeinsam. Ich bin froh um alles, was wir gemeinsam erlebt haben.

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