Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Button 11., Magnussen 13. – was ist mit McLaren los?

Von Mathias Brunner
McLaren ist im Mittelfeld begraben

McLaren ist im Mittelfeld begraben

Zweite Nullrunde in Folge für das stolze McLaren-Team: Nach Kupplungsschäden in Bahrain nun zu wenig Speed. Was ist nur mit dem zweiterfolgreichsten Rennstall der Formel 1 los?

Die Gesichter von Jenson Button und Kevin Magnussen sprachen nach dem China-GP keine Bände, sie wirkten eher wie eine Bibliothek, die derzeit alle Bücher ausgeliehen hat – absolute Leere. In Bahrain war es noch eine defekte Kupplung, die den Briten und den Dänen aus dem Rennen gerissen hatte. Der Speed in Arabien jedoch war in Ordnung. Hier in Shanghai nun fuhren die Chrompfeil-Schützen schlicht hinterher.

Was ist nur aus McLaren geworden?

Nach dem Australien-GP hatte der zweiterfolgreichste Formel-1-Rennstall (nach Ferrari) sogar im Konstrukteurs-Pokal geführt, nun ist der Rennstall auf Platz 5 der Markenwertung abgerutscht, vom Rückstand auf die übermächtigen Mercedes gar nicht zu reden (oder doch, es sind 111 Punkte ...).

Jenson Button macht sich Sorgen: «Wir sind erheblich weiter hinter der Spitze als beim Saisonbeginn. Doch ich könnte jetzt nicht behaupten, dass unsere Gegner hier die grossen Evo-Schritte gezeigt hätten. Um ehrlich zu sein, bin ich etwas ratlos, wieso wir zurück gerutscht sind. Es ist ziemlich frustrierend, so hart zu arbeiten und dann ein so schlechtes Ergebnis einzufahren. Wir sind einfach nicht schnell genug.»

Das vielleicht grösste Problem: McLaren bringt die Vorderreifen nicht so gut zum Arbeiten wie die anderen Rennställe. Die Reifen kommen zu wenig auf Temperatur, sie beginnen zu körnen (weil der Gummi auf der Fahrbahn schmirgelt, statt sich mit ihm zu verbünden).

Button weiter: «Wir haben die Frontflügel so steil eingestellt wie noch nie, um die Vorderreifen besser zum Arbeiten zu bringen. Das Auto an sich finde ich gar nicht so schlecht, wir haben einfach Mühe mit den Reifen.»

«Ich weiss eigentlich nicht, was ich noch sagen soll – es gab einige kleine Probleme im Rennen, aber ich könnte nicht behaupten, dass uns das wesentlich zurückgehalten hat. Das ist mir alles ein Rätsel. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass wir ein gutes Auto haben, aber was nützt mir das, wenn wir die Reifen nicht zum Funktionieren bringen?»

Buttons Stallgefährte Kevin Magnussen stöhnt: «Wir haben null Haftung. Seltsamerweise fühlt sich der Wagen vom Handling her recht gut an, aber es mangelt einfach an Abtrieb. Das Rennen hat sich unendlich lange angefühlt.»

Die McLaren-Fahrer sind frustriert. Auf die halbe Frage eines TV-Journalisten, was mit McLaren los sei, Platz 2 in Australien und Platz 13 in China, da sei noch nicht das Gleiche, sagt Kevin nur: «Nein, das ist es nicht.»

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