Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Hülkenberg: «Muss mich wegen Pérez richtig strecken»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg: «Ich kenne Sergio Pérez ja schon sehr lange und hatte ihn immer als den entspannten Lateinamerikaner in Erinnerung»

Nico Hülkenberg: «Ich kenne Sergio Pérez ja schon sehr lange und hatte ihn immer als den entspannten Lateinamerikaner in Erinnerung»

Force India-Rückkehrer Nico Hülkenberg lobt im Interview seinen Teamkollegen Sergio Pérez und erklärt, wo und unter welchen Umständen im Spanien-GP überholt werden kann.
Nico Hülkenberg, in China wurde es gegen die Williams am Ende noch ganz knapp – wird das Team aus Grove auch in Barcelona der Hauptgegner sein oder orientiert man sich schon in Richtung der drei Spitzenreiter Mercedes, Red Bull Racing und Ferrari?

Weder noch, wir konzentrieren uns auf uns selbst. Es hängt etwas vom Rennen ab, das ist von Wochenende zu Wochenende unterschiedlich. Mit Williams waren wir in China auf Augenhöhe. Ich glaube, insgeheim hatten die schon das bessere Auto, aber wir haben einen sehr guten Job gemacht und sind vor ihnen ins Ziel gekommen. Aber es ist sehr eng da oben, Ferrari hat einen Riesenschritt gemacht. In Bahrain haben wir die noch klar im Griff gehabt, und in China waren sie auf einmal sehr weit vor uns. Ich denke, in diesem frühen Stadium der Saison verschiebt sich noch alles relativ schnell. Aber ich glaube, wir sollten uns da halten können, wo die Punkte sind.

Der Circuit de Catalunya ist eine Strecke, auf der das Überholen bekanntlich sehr schwierig ist –die einzige echte Überholmöglichkeit besteht am Ende der Start-Ziel-Geraden. Wie und wo sonst schafft man es trotzdem am Gegner vorbei?

Das kommt auch auf die Reifen an. Wenn der Abbau so sein wird wie in Bahrain, dann gibt es auch mehr Möglichkeiten und Stellen. In Kurve 5 oder in Kurve 10 etwa.

Passt die Streckencharakteristik der nächsten beiden WM-Stationen Barcelona und Monte Carlo zum VJM07?

Ich glaube, das ist neutral, also weder ein besonderer Vorteil noch ein Nachteil. Derzeit erleben wir ein Entwicklungsrennen und zwischen China und Barcelona hatten die Teams viel Zeit, deshalb werden alle auch viele neue Teile am Auto haben. Wir müssen schauen, wo wir uns da einsortieren. Wir werden auch ein paar Updates dabei haben und die müssen wir erst einmal testen. Ziel ist es, den Aufwärtstrend beizubehalten.

Welche Weiterentwicklungen werden wir in Barcelona am Force India sehen?

Das sind aerodynamische Teile. Wir hatten auch in China ein Update am Auto, aber da besteht noch Luft nach Oben bei der Optimierung, daran werden wir also auch noch arbeiten.

Gibt es auch ein Update von Mercedes für die Antriebseinheit?

Nicht dass ich wüsste.

Mit Blick aufs Qualifying-Duell kann man sagen, dass du deinen Teamkollegen Sergio Pérez im Griff hast. In welchen Bereichen bist du stärker als er?

Ich glaube, das sind keine speziellen Bereiche. Ich denke, er ist auch ein sehr kompletter Fahrer, sehr stark. Und ich muss mich richtig strecken und alles rausholen, damit ich vor ihm lande. Wir hatten überdies erst vier von 19 Rennen, das wird noch eine enge Saison zwischen uns. Es ist ein intensiver Zweikampf, und das ist auch gut so. Wir treiben uns gegenseitig an und können beide voneinander lernen. Wie das ausgehen wird, werden wir sehen.

Was hat dich denn an Pérez am meisten überrascht?

Seine Herangehensweise. Ich kenne Sergio ja schon sehr lange und hatte ihn immer als den entspannten Lateinamerikaner in Erinnerung. Aber er ist schon sehr bei der Sache, sehr professionell. Ich glaube, er hat in dieser Hinsicht auch einiges bei McLaren gelernt.

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