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Monaco Teil 7: Wer ist der Schönste im ganzen Land?

Von Petra Wiesmayer
Sehen und gesehen werden ist in Monaco besonders am Grand-Prix-Wochenende eine eigene Sportart. Die einen putzen nur sich selbst heraus, die anderen ihre Luxuskarossen und sich se

Abends, nachdem die Sonne untergegangen ist, beginnt das große zur Schau stellen. Vor dem Casino und dem berühmten Nachtclub «Jimmy'z» stehen Horden von Menschen in kostbaren Abendroben beim Small Talk und lächeln huldvoll in die Kameras der Fotografen.

Es gibt in Monaco kaum Türsteher, die aufpassen müssen, dass sich keine ungebetenen Gäste einschleichen. Statt dessen herrscht eine natürliche Auslese derer, die die Preise in den verschiedenen Etablissements bezahlen können und jener, die eben davor stehen bleiben, und lediglich so tun, als würden sie dazugehören. 

Einer der Anziehungspunkte sämtlicher Monaco-Touristen ist die «Tip Top Bar», deren Stehparties zu großen Teil auf dem Bürgersteig stattfinden. Zu mitternächtlicher Stunde sind die Gäste meist so volltrunken, dass man als Fußgänger oder Autofahrer gut beraten ist, die Gegend weiträumig zu meiden, will man nicht riskieren, ein Glas Bier ins Gesicht geschüttet zu bekommen oder einen der Partygäste plötzlich als Kühlerfigur spazieren zu fahren. 

Ganz anders die echte Elite. Da lässt sich der Gast des Hôtel de Paris mit dem Rolls Royce die fünfzig Meter zum Casino chauffieren – in dem die Einheimischen übrigens Hausverbot haben – um sich äußerst publikumswirksam Richtung Roulettetisch zu begeben. 

In Monaco bestätigen sich sämtliche Klischees, die man mit der Gattung der Reichen und Schönen verbindet. Fotomodelle in Begleitung gutaussehender Herren, ältere Damen mit lila gefärbten Haaren, Brillanten behängt und den Pudel auf den Arm, und neureiche Herren, die auch schon mal mehr als nur eine Rolex am Handgelenk tragen. Der Boulevard der Eitelkeiten kennt keine Grenzen. 

Es ist aber auch genügend wirkliche Prominenz vor Ort. So kann es ohne weiteres passieren, dass man auf der Straße mit Alain Delon zusammenstößt, oder im Stau am Hafen einen unsanften Stoß von dem hinter einem stehenden Ferrari eines nicht weniger berühmten Mitbürgers bekommt.

Da trifft sich Cameron Diaz mit Leonardo di Caprio zum Mittagessen und Liz Hurley plauscht mit ihrem Partner Shane Warne beim Nachmittagskaffee. Aber nicht nur Prominenz tummelt sich in Monte Carlo und die alles beherrschende Sprache ist zur Zeit des Grand Prix keineswegs die Landessprache Französisch, nein, Deutsch ist angesagt.

Die Mitglieder des «Ferrari Owners Club Deutschland» reisen im Konvoi an und ziehen schon auf der Autobahn mehr als nur einen neidischen Blick auf sich. Aber man muss nicht unbedingt einen Ferrari sein eigen nennen, um nach Monaco zu kommen. Es gibt zahllose Sonderfahrten aus Deutschland, die in Reisebussen Scharen von Fans aus dem ganzen Land ins Fürstentum bringen.

Familienausflug zum Rennen nach Monaco. Die vierköpfige Familie aus Berlin, Vater, Mutter und zwei halbwüchsige Söhne, reist bereits seit mehr als 10 Jahren alljährlich zur Formel 1 an die Riviera. «Ja, das leisten wir uns schon, und so teuer ist es eigentlich auch gar nicht.» Schlappe 500 Euro für einen Tribünenplatz bei der Tabac-Schikane, nur für den Sonntag wohlgemerkt! Japanische Touristen bestätigen jedes nur gängige Vorurteil, laufen mit der Videokamera die Strecke ab und filmen tatsächlich ausschließlich den Asphalt vor ihren Füßen...

Monaco Teil 8: Einheimische auf der Flucht – lesen Sie morgen

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