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Formel-1-Zoff: Bluten die Top-Teams die Kleinen aus?

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (li.) und Ferrari-Chef Marco Mattiacci sind sich in der Kundenteam-Frage einig

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (li.) und Ferrari-Chef Marco Mattiacci sind sich in der Kundenteam-Frage einig

Soll der Formel-1-Einstieg mit den Kundenteams erleichtert werden oder droht damit die Auslöschung der kleineren Renställe? Warum Red Bull Racing und Ferrari ein Comeback begrüssen.

Das drohende Comeback der Kundenteams spaltet die Formel 1 in zwei Lager: Während die kleineren Rennställe ihre Existenzgrundlage bedroht sehen, wittern die grösseren Equipen ein einträgliches Zusatzgeschäft mit netten Nebeneffekten: So würden die kleineren Rennställe mit ihren Konstruktionen durch die neuen, konkurrenzfähigen Kundenteams verdrängt und ersetzt werden. Letztere würden dann komplett am Tropf der Chassis-Produzenten hängen. Entsprechend gross wäre die Verhandlungsmacht der Top-Teams, die dann die Regeln diktieren würden.

Ganz offen möchte keines der Top-Teams über diese Gründe reden, die für eine Rückkehr der Kundenteams sprechen. Viel lieber verweist man auf die aktuellen Sparbemühungen der Königsklasse. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärt etwa: «Das ist ein heikles Thema. Doch wenn man die existierenden Teams jetzt mal ausser Acht lässt und sich auf die Neueinsteiger konzentriert, dann würde man damit sicher einige neue Rennställe zum Formel-1-Einstieg bewegen können. Wenn sie mit einem Vorjahres-Auto antreten, dann ist das sicher die günstigste und kosteneffizienteste Art, ein Debüt in der Königsklasse zu bestreiten.»

Der 40-jährige Brite zählt auf: «Man bräuchte dann keine teuren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, müsste keine kostspielige Fertigungsabteilung aufbauen und auch keine aufwändigen Crash-Tests bestehen. Die Neueinsteiger könnten sich ganz auf die täglichen Aufgaben eines Rennteams konzentrieren, während sie ihre Infrastruktur in aller Ruhe aufbauen. Das könnte ein logischer Schritt sein, um den kleineren Teams und neuen Rennställen zu helfen.»

Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci stimmt seinem Konkurrenten zu: «Christian hat vollkommen Recht, man gibt den Neueinsteigern zwei, drei Jahre Zeit, konkurrenzfähig zu werden. Das wäre ein praktischer Weg, um nach vorne zu kommen. Wir glauben fest an die Idee der Kundenautos. Ich glaube, wenn es einen Weg gibt, die Eintrittskosten zu reduzieren, dann mit der Rückkehr der Kundenautos. Ein weiterer Weg wäre die stärkere Unterstützung der kleinen Teams, dies könnte auch im Rahmen eines Kundenteam-Modells sein.»

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