Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kanada: Nico Rosberg auf Pole, der Williams-Trick

Von Vanessa Georgoulas
Knappe Kiste: Mercedes-Pilot Nico Rosberg sicherte sich im Qualifying zum Kanada-GP mit 1:14,874 min die Pole-Position

Knappe Kiste: Mercedes-Pilot Nico Rosberg sicherte sich im Qualifying zum Kanada-GP mit 1:14,874 min die Pole-Position

Mercedes-Pilot Nico Rosberg sicherte sich im Qualifying zum Kanada-GP die Pole-Position vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Auch die Williams-Piloten hinterliessen einen starken Eindruck. Aus gutem Grund...

Der Fehler, den sich Esteban Gutiérrez im dritten freien Training zum Kanada-GP geleistet hatte, kam dem Sauber-Piloten teuer zu stehen: Sein Chassis wurde beim Mauerkuss derart beschädigt, dass an eine Teilnahme am Qualifying nicht mehr zu denken war. Der Mexikaner wird das morgige Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen müssen.

Auch das Mercedes-Team kämpfte mit Problemen. Während Nico Rosbergs Funksprüche an der Boxenmauer nicht ankamen, unternahm Lewis Hamilton auf seiner ersten schnellen Runde einen Ausritt neben die Strecke. Auch Weltmeister Sebastian Vettel blieb nicht fehlerfrei. Der Red Bull Racing-Pilot erlebte in der Passage von Kurve 3 und 4 einen Schreckmoment.

Abflug von Marcus Ericsson

Für Unterhaltung sorgte auch Sergio Pérez, der sich vier Minuten vor dem Ende des ersten Qualifying-Segments an der gleichen Stelle wie schon im dritten freien Training drehte. «Das war der übliche Fehler, er hat sich verbremst, kam zu weit links raus auf den Strich und hat dann die Kontrolle über sein Auto verloren», analysierte SkyTV-Experte Marc Surer. Und Ex-GP-Pilot Martin Brundle weiss: «Wenn du dort mit dem linken Hinterrad auf der weissen Linie oder im Dreck bremst, musst du dich nicht darüber wundern, wenn du dich drehst.»

Doch der Force Pilot war nicht der Einzige, der kurz vor der ersten Pause für Action sorgte. Während Lotus-Pilot Pastor Maldonado kurz vor dem Ende des Q1 ausrollte, weil sein Getriebe zickte, sorgte Caterham-Neuling Marcus Ericsson für rote Flaggen in den letzten 20 Sekunden. Der Schwede setzte seinen grünen Renner in der Schikane vor der Haarnadel-Kurve in die Wand.

«Oha, da hat er den Randstein erwischt», kommentierte Surer trocken. Und Brundle analysierte: «Das war ein klassischer Fahrfehler, er ist von der Ideallinie abgekommen, dann wird es ziemlich rutschig, und in Montreal liegst du dann schon in der Mauer. Solche Unfälle richten unheimlich viel Schaden an.»

Die Gruppe der ersten Ausgeschiedenen bot denn auch keine Überraschungen: Neben Maldonado (17.), Ericsson (21.) und Nicht-Starter Gutiérrez (ohne Wertung) gehörten auch das Marussia-Duo Max Chilton (18.) und Jules Bianchi (19.) sowie Kamui Kobayasi (20.) dazu.

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sorgt für Spannung

Sehr viel ruhiger ging es im zweiten Qualifying-Abschnitt zu. Williams-Pilot Felipe Massa setzte sich mit 1:15,773 min an die Spitze, bevor der Abschluss-Wettlauf um den Einzug ins Top-Ten-Stechen begann. Dahinter erst reihten sich die beiden Mercedes-Piloten Rosberg und Hamilton ein. Das lag nicht zuletzt an den Problemen der Silberpfeil-Piloten, die extra-weichen Reifen auf Temperatur zu bringen (mehr dazu lesen Sie HIER).

Die beiden Sternfahrer waren aber auch im zweiten Abschnitt die schnellsten Autos auf der Bahn, wobei Hamilton auch diesmal die Nase vorn hatte. Rosberg, dessen Funkprobleme behoben werden konnten, reihte sich auf Position 2 ein. Massa musste sich mit der drittschnellsten Runde begnügen, immerhin konnte er seinen Teamkollegen Valtteri Bottas direkt hinter sich halten. Auch Red Bull Racing-Aufsteiger Daniel Ricciardo konnte einen kleinen Erfolg verbuchen.

Der Australier war schneller als Sebastian Vettel, der in zweiten Pause Position 6 vor Ferrari-Star Fernando Alonso, McLaren-Zugpferd Jenson Button, Kimi Räikkönen und Jean-Eric Vergne besetzte. Der jüngste vierfache Weltmeister der Formel-1-Geschichte hatte zuvor für Spannung gesorgt, weil er erst in letzter Minute ausgerückt war. «Das ist riskant, aber er weiss, was er macht», winkte Surer ab.

Zu den Ausgeschiedenen, die im Stechen um die Top-Ten-Startplätze nicht mitmischen durften, gehörten neben Force India-Pilot Nico Hülkenberg auch McLaren-Rookie Kevin Magnussen, Pérez, Lotus-Pilot Romain Grosjean, Vergnes Toro Rosso-Teamkollege Daniil Kvyat und Sauber-Hoffnungsträger Adrian Sutil.

Überraschung von Nico Rosberg

Einen schnellen Eindruck hinterliessen hingegen die Williams-Piloten Massa und Bottas, wobei der Finne den erfahrenen Brasilianer hinter sich lassen konnte. Dies ist sich der ehemalige Ferrari-Fahrer gewöhnt – in den vergangenen zehn Jahren musste er sich auf dem Circuit Gilles Villeneuve gegen seinen Teamkollegen geschlagen geben.

Dass das Williams-Team auf dem kanadischen Rundkurs so erfolgreich war, könnte mit der engen Getriebe-Abstufung der Renner aus Grove zusammenhängen. Diese sorgt für eine gute Beschleunigung aus den Kurven heraus.

Die Überlegenheit von Hamilton sorgte nicht nur auf den Tribünen für Verwunderung. Auch der ehemalige GP-Pilot Johnny Herbert staunte: «Lewis scheint hier nach Belieben noch ein Ass aus dem Ärmel ziehen zu können. Er fühlt sich hier in Kanada wohl, und das sieht man auf und neben der Rennstrecke.» Deshalb erwarteten auch alle, dass der dreifache Kanada-Sieger die Pole-Position holte. Doch Rosberg setzte sich mit einer perfekten Runde an die Spitze der Zeitenliste. Hamilton musste sich um acht Hundertstelsekunden geschlagen geben. Den dritten Platz sicherte sich Vettel vor dem Williams-Duo Bottas und Massa, seinem Teamkollegen Ricciardo, Alonso, Vergne, Button und Räikkönen.

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