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Schwulen-Tweet: Lotus in der Kritik

Ärger bei Lotus

Ärger bei Lotus

Kurioser Ärger bei Lotus: Das Formel-1-Team hat seinen Social-Media-Manager gewechselt, nachdem der im Vorfeld der Olympischen Winterspiele ein Bild eines homosexuellen Paares twitterte, das sich küsst.

Das teilte Stephane Samson nun selbst via Twitter mit. «Mir wurde gesagt, dass ich aufgrund meines Tweets, der die schwulen Athleten in Sotschi unterstützen sollte, entlassen worden bin.»

Der Originaltext neben dem Foto lautete am 7. Februar: «Vor der Eröffnungsfeier, wünschen wir allen Athleten erfolgreiche Olympische Winterspiele #Sochi2014.» Der Hintergrund: In Russland wurde im Juni 2013 ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das «Propaganda homosexueller Menschen in Anwesenheit Minderjähriger» unter Strafe stellt.

Demnach könnten Gefängnisstrafen drohen, sollte man sich positiv über Homosexualität äußern. Homosexuelle, die während Olympia zu Gast in Sotschi waren, mussten jedoch nicht mit Strafen rechnen. Trotzdem fand im Gastgeberland eine Hetze gegen Homosexuelle statt, die Anti-Homosexuellen-Politik wurde weltweit kritisiert.

Später schrieb Samson: «Lotus=Putin. Bitte retweeten. Die Leute müssen das wissen. Lasst uns #LotusAntiGay zu einem weltweiten Trend machen». Inzwischen sind die Tweets in dem sozialen Netzwerk gelöscht worden. Natürlich nicht ohne einen weiteren Kommentar Samsons. «Sorry Leute, manche Tweets mussten verschwinden…mal wieder!»

Der Fall beschäftigt inzwischen die Anwälte. Lotus erklärte SPEEDWEEK.com am Rande des GP in Spielberg, Samson sei nicht fest angestellt und deshalb monatlich kündbar gewesen. Der Vertrag wurde also schlicht nicht verlängert worden. Über die genauen Gründe schweigt sich der Formel-1-Rennstall selbst aus. Ein Team-Sprecher erklärte, dass der umstrittene Tweet nicht der einzige Zankapfel war.

Offenbar hat aber auch Samsons Kaninchen-Tweet im vergangenen September, als Kimi Räikkönen seinen Wechsel zu Ferrari bekanntgab, bei Lotus für Ärger gesorgt, wie der britische Telegraph schreibt. Den Kollegen liegt angeblich der Brief vor, den Samson von den Lotus-Anwälten erhielt. «Ihr Klient hat in mehr als einem Fall ein fehlendes Urteilsvermögen bewiesen, das eine signifikante negative Auswirkung für unseren Klienten hatte.»

Die Investmentgesellschaft Genii Capital ist Besitzerin des Rennstalls und habe geschäftliche Interessen in Russland. Unter dem Strich wird Samson unprofessionelles Verhalten vorgeworfen, das letztlich zur Trennung geführt habe.

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