Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nico Rosberg: «Pech von Lewis Hamilton ist Steilpass»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg (Mitte): Trainingsbester vor Sebastian Vettel (links) und Valtteri Bottas (rechts)

Nico Rosberg (Mitte): Trainingsbester vor Sebastian Vettel (links) und Valtteri Bottas (rechts)

Nach einem hochdramatischen Abschlusstraining auf dem Hungaroring beendet Nico Rosberg das Qualifying standesgemäss für einen WM-Leader: Pole-Position!

Im Wechsel allein liegt das Beständige: Im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring ging es drunter und drüber – technische Gebrechen (erneut mit Lewis Hamilton in der Rolle des tragischen Helden), Dreher, Regen, da war alles mit dabei. Eine Konstante bleibt: Nico Rosberg auf Pole-Position, zum dritten Mal in Folge nach Silverstone und Hockenheim, zum sechsten Mal in dieser Saison (er war auch Schnellster in Bahrain, Monaco und Kanada), seine zehnte insgesamt in der Formel 1.

Natürlich ist der 29-Jährige über die Fortsetzung seines Sommermärchens (WM-Leader, Hochzeit, neuer Mercedes-Vertrag, Deutschland Fussball-Weltmeister) überglücklich: «Ich darf mich wirklich glücklich schätzen, hier zu sitzen. Der Regen zu Beginn des letzten Quali-Teils hat es sehr, sehr schwierig gemacht. Ich war der Erste, der unter diesen Bedingungen auf die erste Kurve zuflog, es war unmöglich vorherzusagen, wie viel Risiko ich da gehen konnte. Wie sich dann zeigte, war es zu viel, aber auch nicht so viel wie bei Kevin Magnussen, der ja einen Unfall hatte. Ich liess mir eine gewisse Sicherheitsmarge, und die reichte, dass ich zwar über die Kurve hinausschoss, aber eben keinen Crash hatte. Es wurde dann immer trockener, und ich konnte mich steigern. Meine letzte Runde war sehr gut.»

«Natürlich tut es mir für Lewis und das Team leid – wir müssen dringend an der Standfestigkeit arbeiten, denn selbst wenn ich heute keine Probleme hatte: das ist ja ein Thema, das auch mich sehr viel angeht. Ich weiss genau, wie sich Lewis nun fühlt. Ich bin selber in England in Führung liegend ausgefallen, da spürst du absolute Machtlosigkeit, sehr ernüchternd, ein schlimmes Gefühl.»

«Mir wäre auch lieber, ich hätte ein tolles Duell mit Lewis um die Pole gehabt. Klar freue ich mich über Bestzeit, aber es ist befreidigender, wenn ich dabei Hamilton schlagen kann – das ist dann der richtige Adrenalinschub.»

«Jetzt geht es ins Rennen, und das ist für alle eine Fahrt ins Ungewisse. Keiner von uns weiss, was das Wetter morgen machen wird, und heute haben wir einen ersten Vorgeschmack dessen erhalten, was auf uns zukommen kann.»

Mit Rosberg ganz vorne und Hamilton so weit hinten – was ändert das in der Art und Weise, wie Nico ins Rennen gehen will?

Rosberg: «Das ändert einiges. Das ist für mich ein Steilpass, den ich mit massiv mehr Punkten verwerten will. Aber ich will dabei auch nichts Unnötiges riskieren. Als WM-Leader muss ich in gewisser Weise auf Nummer sicher gehen.»

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