Valentino Rossi sucht das Glück

Ferrari: Simulator für 6 Mio Dollar schon veraltet?

Von Mathias Brunner
Auf der Einkaufsliste von Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci steht auch ein verbesserter Rennsimulator: Dabei hat der gegenwärtig verwendete Simulator 6 Mio Dollar gekostet und ist erst vierjährig.

Keine Technik hat in der Formel 1 so gewaltige Fortschritte gemacht wie die Simulation – sei dies bei Strömungsberechnungen, wenn also Luftströme um den Wagen im Computer berechnet werden, eine wichtige Vorarbeit zum Windkanalversuch; sei dies auch beim Arbeitsgerät Formel-1-Simulator, der fast bei allen Teams verwendet wird, auch bei Ferrari.

Vor kurzem hat Testfahrer Pedro de la Rosa nur deshalb in Silverstone den wirklichen Renner vom Typ F14 T getestet, um abzugleichen, wie gut der Simulator noch arbeitet.

Wenn Fernando Alonso und Kimi Räikkönen an den jeweiligen GP-Orten im Auto sitzen, dann hockt der Spanier de la Rosa bisweilen im Cockpit, im Werk von Maranello, und fährt virtuell mit (nicht immer, weil er teilweise fürs spanische Fernsehen die Rennen kommentiert). Dies fast in Echtzeit – die Datenübertragungsverzögerung vom Rennplatz ins Werk beträgt zwischen zwei und vier Sekunden.

Noch vor 20 Jahren hatten die gesammelten Daten von zwei GP-Rennern in einem Formel-1-Lauf auf einer simplen Floppy Disk Platz. Heute braucht es dazu eine ganze Festplatte. Im Schnitt überträgt ein modernes GP-Auto pro Runde 35 Megabyte an Daten, an einem Rennwochenende kommen von zwei Autos insgesamt 30 Gigabyte Daten zusammen – das entspricht 8,1 Mio A4-Seiten, würde man die Daten als normalen Text ausdrucken!

In einem Kommandoraum in Maranello werden die Rennwagen von Alonso und Räikkönen ständig überwacht, Abstimmungslösungen werden von Pedro de la Rosa im Simulator auf Tauglichkeit untersucht.

2010 hatte Ferrari einen brandneuen Simulator angeschafft. Die wie aus einem Science-Fiction-Film wirkende Spinne wiegt gut 2000 Kilo und beherbergt fünf Meter über Boden den Fahrer in einer Kapsel, Hydraulikarme ahmen die Bewegungen des Autos nach. Der Pilot sitzt vor einer 180-Grad-Leinwand. 2012 konnten die Kollegen von «Autosprint» diese Bilder zur Veröffentlichung erhalten, seither wurde der Simulator Schritt um Schritt verbessert, Fotos davon gibt es seither keine mehr, man lässt sich nicht so gerne in die Karten gucken, auch die Konkurrenz treibt sich im Internet herum.

Der neue Simulator soll noch präziser arbeiten, dank einer verbesserten Software, die Darstellung soll genauer werden, die Simulation noch realistischer. Unklar ist, ob Ferrari die bestehende Mechanik weiterverwendet und was die Erneuerung kostet.

Wie der Simulator von aussen in Aktion aussieht, sehen Sie hier:

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