SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

Luca Marmorini & Ferrari: Nachtreten okay? Daneben?

Von Mathias Brunner
Von links: Luca Marmorini, Pat Fry, Stefano Domenicali, James Allison

Von links: Luca Marmorini, Pat Fry, Stefano Domenicali, James Allison

In Italien wird heiss darüber diskutiert, ob die schweren Vorwürfe des entlassenen Ferrari-Motorenchefs der Situation angemessen sind oder nur von schlechtem Stil des Ingenieurs zeugen.

Es ist selten, dass wir vom einem leitenden Techniker nach der Trennung von seinem Arbeitgeber so deutliche Worte lesen wie unlängst von Ex-Ferrari-Motorenchef Luca Marmorini (die Story finden Sie hier HIER). Die übliche Zurückhaltung hat in der Regel rechtliche Gründe. Seit Marmorini gegenüber unserem Kollegen Leo Turrini aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht hat, wird in Italien kontrovers darüber diskutiert, womit wir es hier zu tun haben. Ist dieses verbale Nachtreten der Situation angemessen und einfach nur schonungslos ehrlich? Oder zeugt das eher von schlechtem Stil Marmorinis und weist auf den Seelenzustand einer beleidigten Leberwurst hin?

Wir haben einige Stimmen für Sie zusammengetragen. Wir möchten aber auch wissen, was Sie darüber denken. Schreiben Sie uns unten Ihre Meinung.

Claudio Biondi: «Für mich steht die Klasse von Marmorini ausser Frage – als Toyota in die Formel 1 kam, wollten sie ihn als Chef ihrer Motorenabteilung, das sagt doch alles. Ferrari stinkt mir langsam – da wird Aldo Costa in die Wüste geschickt, der offenbar nichts taugte, wie wir ja jetzt beim Silberpfeil sehen! Dann folgen Stefano Domenicali und nun Luca Marmorini. Da fehlen mir die Worte.»

Old Fox: «Die Motorenabteilung wird bestraft, die Chassisabteilung bleibt. Kompliment!»

Giulio Carissimi: «Ferrari kommt mir so führerlos vor wie in den 80er Jahren nach dem Tod von Enzo Ferrari. Fehlt nur noch, dass die Falken aus Turin wieder aufkreuzen. Luca Montezemolo hat Ferrari aus dem Abgrund wieder aufgebaut, aber nun zerstreut er ein wichtiges Gut – das menschliche Kapital.»

Ricccris: «Wie kann ein Marco Mattiacci, der mit Rennsport nie etwas am Hut hatte, für Ferrari die richtigen Entscheidungen fällen? Wenn er Marmorini wirklich entlassen hat, nachdem er nur zwei Mal mit dem Techniker sprach, wer gab ihm dann die entsprechenden Informationen über die Motorenabteilung?»

MentalBreach: «Der Motor war eine Stärke von Ferrari in den vergangenen fünf Jahren. Und den Leiter dieser Abteilung schickt man nach Hause. Die Aerodynamik war immer der schwache Punkt, aber der Leiter dieser Abteilung ist noch immer da. Ich hoffe für Luca Marmorini, dass er einen guten neuen Job findet.»

Domenico Maltese: «Jahrelang hat sich Tombazis hinter einem angeblich nicht genau arbeitenden Windkanal versteckt. In Wahrheit ist er einfach nur ein mittelmässiger Aerodynamiker.»

Pienosiena: «Dass ein Entlassener auf die anderen einprügelt, ist verständlich. Die Zeit wird zeigen, ob Marmorini Recht hat.»

Zane88: «Es ist das typische italienische Verhaltensmuster, Ausreden zu suchen und das eigene Versagen nicht einzugestehen.»

Brunellobossi: «Ich zweifle keine Sekunde an den Worten Marmorinis. Aber gehen muss ein anderer – Luca Cordero.»

Gilles1970: «Diese Aussagen sind ein schlechtes Zeichen für Ferrari, die Vorwürfe an Mattiacci wiegen schwer. Wer nur zwei Mal mit dem Chef der Motorenabteilung redet, bei der Begrüssung und bei der Entlassung, der macht einen schlimmen Fehler. Mir kommt es so vor, als musste einfach ein Sündenbock gefunden werden.»

Fantasim: «Beim Schritt in die neue Turbo-Ära wurde doch die Aerodynamik beschnitten und dem Motor mehr Bedeutung beigemessen. Und ausgerechnet da entschliesst man sich bei Ferrari, Motorleistung zu Gunsten der Aerodynamik zu opfern. Also bitte, das ist doch ein Witz!»

Fabibene30: «Was bei Ferrari passiert, gibt mir wenig Hoffnung für die Zukunft.»

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