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Toto Wolff: «Rosberg und Hamilton sind Feinde»

Von Petra Wiesmayer
Noch herrscht - zumindest nach außen - Einigkeit bei Mercedes

Noch herrscht - zumindest nach außen - Einigkeit bei Mercedes

Mercedes-Chef Toto Wolff war Zeuge, wie zwei Freunde zu Feinden geworden sind. Das Verhältnis zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton habe sich in diesem Jahr völlig verändert, bestätigt der Österreicher.

Zu Beginn des Jahres erklärten Nico Rosberg und Lewis Hamilton unisono, dass sie sich schon so lange kennen würden und Freunde seien, dass ihr Verhältnis sicher nicht getrübt würde, auch wenn sie auf der Strecke Rivalen gegeneinander kämpften. Dass diese Aussagen inzwischen überholt sind, ist offensichtlich. Die Atmosphäre ist nicht nur getrübt, sie ist eisig.

Rosberg und Hamilton kennen sich seit Kindertagen, als sie bereits Teamkollegen und auch Gegner im Kartsport waren. Laut ihres Chefs, Toto Wolff, haben wohl beide mit der Intensität des WM-Kampfs und den dazugehörigen Gefühlen nicht gerechnet und nun zu kämpfen. Da beide mit identischem Material gegeneinander antreten und jeder die WM-Krone für sich erringen will, habe sich das Verhältnis der 29-Jährigen im Laufe der Saison merklich abgekühlt und verändert, weiß Wolff.

«Das Verhältnis war zu Beginn der Saison fast freundschaftlich und hat sich im Laufe der Zeit so verändert, dass beide irgendwann erkannten, dass sie Feinde sind, die um die Weltmeisterschaft kämpfen», sagte Wolff bei der BBC. «Das ist auch ein Lernprozess. Diese Jungs haben ihr gesamtes Leben darauf eingestellt, dass der Gewinn der Weltmeisterschaft oberste Priorität hat. Und jetzt sind die soweit – sie fahren beide im gleichen Auto, fahren gegeneinander um die Trophäe und nur einer kann gewinnen. Der andere wird verlieren. Das ist eine neue Erfahrung, vielleicht eine schwierige Erfahrung.»

In den Kampf eingreifen möchte er aber trotzdem nicht und wiederholt, dass es bei Mercedes auch künftig keine Stallorder geben werde. Natürlich hätten beide Weltmeisterschaften – Fahrer- und Konstrukteurstitel – aber Priorität. «Es ist so intensiv und wir betreten Neuland indem wir die Jungs so fahren lassen, wie wir es tun. Da ist es klar, dass wir auch Fehler machen.»

Aber genau so müsste es sein, betont Wolff. «Man kann Politiker sein oder seiner Frustration Ausdruck verleihen. Ich weiß nicht, was richtig oder falsch ist, aber das ist auch egal, denn wenn wir die Meisterschaften mit den Autos verlieren, die wir haben, haben wir versagt. Wir würden zum Gespött der anderen – und das zurecht.»

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