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Nick Chester: Verbot der Telemetrie lebensgefährlich?

Von Vanessa Georgoulas
Lotus-Technikchef Nick Chester: «Es gäbe keine Möglichkeit herauszufinden, ob das Auto sicher ist oder nicht!»

Lotus-Technikchef Nick Chester: «Es gäbe keine Möglichkeit herauszufinden, ob das Auto sicher ist oder nicht!»

Lotus-Technikchef Nick Chester glaubt nicht, dass der Automobilweltverband FIA die Boxenfunk-Beschränkungen um ein Telemetrie-Verbot erweitert.

Seit dem Singapur-GP dürfen die Fahrer von der Boxenmauer aus nicht mehr gecoacht werden, sämtliche Funksprüche, die sich auf die Fahrweise beziehen, sind nun verboten. Der Automobilweltverband FIA wollte sogar noch weiter gehen und sämtliche auf die Auto-Performance bezogenen Tipps auch verbieten. Doch nachdem die Teams protestierten und das Verbot als Sicherheitsrisiko taxierten, krebsten die Entscheidungsträger zurück.

Die Teams können aufatmen – allerdings nur vorübergehend, denn die FIA will das Verbot auf die Saison 2015 hin verschärfen, sodass auch Anweisungen zu den Fahrzeugeinstellungen wie ursprünglich geplant verboten sein sollen. Lotus-Technikchef Nick Chester glaubt allerdings nicht, dass die FIA – wie von einigen Beobachtern befürchtet – so weit gehen wird, ein Telemetrie-Verbot auszusprechen. Als Grund führt er starke Sicherheitsbedenken an.

Der Brite erklärt: «Ich glaube nicht, dass die Telemetrie verboten wird. Das wäre schwierig, denn wie soll man etwa wissen, wann das Auto einen Plattfuss hat oder ein System dabei ist, auszusteigen? Es gäbe keine Möglichkeit herauszufinden, ob das Auto sicher ist oder nicht!» Das könnte unter Umständen sogar lebensgefährlich werden. Chester warnt: «Ein solches Verbot wäre ein klarer Rückschritt. Was die Boxenfunkbeschränkungen angeht, müssen wir uns an die FIA-Vorgaben halten.»

Der Lotus-Technikchef lässt auch durchblicken, dass Lotus im nächsten Jahr mit dem neuen, grösseren Lenkrad-Display antreten wird. Auf der grossen Display-Variante, die von einigen Teams schon in diesem Jahr eingesetzt wird, sind mehr Informationen abrufbar als auf dem aktuellen Bildschirm auf den Lenkrädern von Romain Grosjean und Pastor Maldonado.

Chester erklärt: «Das Positive ist, dass man dem Piloten sehr viel mehr Informationen durchgeben kann, was bei so komplizierten Autos wie den Formel-1-Rennern wichtig ist. Die Kehrseite ist, dass das Lenkrad schwerer wird. Das ist einer der Gründe, der für ein kleineres Display spricht. Doch wir werden wohl den grösseren Bildschirm einsetzen. Mit den geplanten Boxenfunk-Beschränkungen wäre man mit der kleineren Variante klar im Nachteil.»

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