Daniel Ricciardo: «Am Steuer werde ich zum Tier»
Daniel Ricciardo über Australien: « Ich vermisse die Strände, das Wetter, das Klima, die Luft – einfach alles»
Mit seinem drei GP-Siegen sorgte Daniel Ricciardo für die grosse Überraschung der Saison. Viele Fahrerlager-Beobachter hatten den Red Bull Racing-Aufsteiger zwar als künftigen Champion auf der Rechnung, keiner hätte jedoch damit gerechnet, dass der 25-jährige Australier seinen erfolgsverwöhnten Teamkollegen Sebastian Vettel von Anfang an im Griff haben würde.
Doch der vierfache Weltmeister tut sich schwer damit, sich an die neuen V6-Turbo-Antriebseinheiten zu gewöhnen. Das spiegelt sich auch in der Statistik wider: Während Ricciardo in Kanada, Ungarn und Belgien schon GP-Siege einfahren konnte, musste sich Vettel mit drei Podestplätzen begnügen.
Der Heppenheimer wurde in Malaysia und Kanada Dritter und sicherte sich mit Platz 2 in Singapur sein bisher bestes Saisonergebnis. In der WM-Tabelle steht Vettel denn auch mit 124 WM-Punkten und Zwischenrang 5 klar hinter seinem Teamkollegen, der mit 181 Zählern den dritten Rang im Zwischenklassement belegt.
Doch Ricciardo macht nicht nur durch seine Erfolge von sich reden. Der stets fröhliche Rennfahrer sorgt bei den Medienrunden mit seinem Wortwitz und seiner charismatischen Art immer wieder für Gelächter. Entsprechend beliebt ist der junge Rennfahrer bei Gegnern, Journalisten und Teammitgliedern. Auch die Fans haben den sympathischen Lockenkopf ins Herz geschlossen.
Im Interview mit der australischen Zeitung The West Australian erklärt Ricciardo: «Viele Leute beurteilen mich anhand meiner Art, ich lächle viel und habe stets Spass. So bin ich, ich muss die gute Laune nicht aufsetzen. Es liegt also nahe, dass ich auch in der Hitze des Gefechts ein netter Kerl bleibe. Aber am Steuer eines Rennautos werde ich zum Tier.»
Daniel Ricciardo: «Zuhause ist es doch am Schönsten»
Neben der Strecke geniesst Ricciardo jedoch das Leben. Er hat in Monte Carlo ein zweites Zuhause gefunden, das ihm zusagt: «Ja, das Leben ist schön. Ich wohne nun schon ein Jahr dort und ich geniesse es richtig. Ich würde natürlich lieber in Australien leben, wenn ich könnte, aber das ist logistisch nicht möglich.»
Dann gerät er ins Schwärmen: «Zuhause ist es doch am Schönsten, ich vermisse es. Ich vermisse die Strände, das Wetter, das Klima, die Luft – einfach alles. Ich verfolge auch die Spiele der australischen Football League, ich habe den Video-Pass und kann mir die Spiele überall auf der Welt anschauen. Ich drücke West Coast die Daumen.»