Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sebastian Vettels Wechsel überschattet 3. Training

Von Vanessa Georgoulas
Schon wieder Technik-Sorgen: Das dritte Training war für Formel-1-Champion Sebastian Vettel schon 23 Minuten vor dem offiziellen Ende vorbei

Schon wieder Technik-Sorgen: Das dritte Training war für Formel-1-Champion Sebastian Vettel schon 23 Minuten vor dem offiziellen Ende vorbei

Vor dem dritten Training auf dem Suzuka Circuit liess Red Bull Racing die Bombe platzen: Sebastian Vettel wird sein Team Ende Jahr verlassen. Dass Lewis Hamilton die schnellste Runde drehte, rückte in den Hintergrund.

Das Geschehen auf der Strecke war während des dritten freien Trainings zum Japan-GP für ein Mal nur Nebensache. Zu gross war die Aufregung über die kurz vor dem Trainingsstart verkündete Trennung von Red Bull Racing und Sebastian Vettel. Zusammen mit dem britischen Rennstall hatte Vettel in den vergangenen sechs Jahren vier Fahrer- und vier Team-Weltmeistertitel erobert.

«Er soll zu Ferrari wechseln, wo Fernando Alonso gehen soll», erklärte auch der ehemalige GP-Pilot und heutige SkySport-TV-Experte Marc Surer. «Die Frage ist auch, wer bei Toro Rosso nachrücken darf. Da gibt es einige Talente im Junior Team, etwa Carlos Sainz jr. Allerdings denke ich, dass Toro Rosso-Teamchef Franz Tost es vermeiden will, mit zwei Neulingen an den Start zu gehen. Das könnte eine Chance für Toro Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne sein, der sein Cockpit für den jungen Verstappen räumen muss.»

Dreher von Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez

Während die Journalisten und Experten in den ersten Minuten über die News des Tages diskutierten, eröffneten Williams-Fahrer Valtteri Bottas und Lotus-Pilot Pastor Maldonado die letzte Trainingsstunde. Nach fünf Minuten hatten 15 der 22 Piloten ihre Installationsrunde gedreht. Der Erste, der sich eine Zeit notieren liess, war Vergne.

Während Maldonado gleich nach dem Trainingsstart über sein Bremspedal klagte, unterhielt Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez die Zuschauer an der R130-Kurve mit einem Dreher. «Das ist eine sehr schnelle Kurve, sich hier bei diesem Tempo zu drehen und nirgendwo anzuschlagen, ist ein grosses Glück», kommentierte Surer trocken, während der junge Mexikaner nach dieser Schrecksekunde unbehelligt wieder Gas gegeben hatte.

Vergne schien von der kleinen Chance, sein Cockpit unter Umständen behalten zu können, beflügelt zu werden: Nachdem Red Bull Racing-Talent Daniel Ricciardo mit 1:36,327 min die Führung übernommen hatte, konterte der 24-Jährige aus Pontoise umgehend und unterbot diese Zeit um vier Zehntelsekunden.

Schmerzlicher Fehler von WM-Leader Lewis Hamilton

An der Spitze wechselten sich in der Folge Bottas und sein Teamkollege Felipe Massa ab, bevor kurz vor Halbzeit Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg die Führung übernahm, die der Titelkandidat gleich darauf seinem Teamkollegen Lewis Hamilton überlassen musste. Erst zehn Minuten vor Schluss setzte sich der Deutsche an die Spitze, und gab die Führung auch nicht mehr wieder her. Hamilton seinerseits setzte seinen Silberpfeil in der ersten Kurve in die Reifenstapel und beschädigte sich dabei die linke Vorderrad-Aufhängung.

Surer analysierte: «Da ist er zu schnell und kriegt das Auto nicht geregelt. Dann hat er plötzlich gemerkt, dass er zu wenig Grip auf der asphaltierten Auslaufzone hat. Er steht zu spät auf die Bremse, ihm hat einfach wegen des Rückenwindes der Anpressdruck gefehlt. Das hat er falsch eingeschätzt. Angefahren hat er die Kurve richtig, aber er ist einfach zu schnell. Da werden die Mercedes-Mechaniker alle Hände voll zu tun haben, um das Auto für die Qualifikation wieder hinzubekommen.»

Schon 14 Minuten zuvor hatte Vettel die Segel streichen müssen. Ein technisches Problem zwang den vierfachen Champion zurück an die Box. In den letzten Minuten sorgten dann die Lotus-Piloten an gleicher Stelle wie Hamilton für Action. Sowohl Maldonado als auch Grosjean schafften es jedoch, einen Einschlag zu vermeiden.

Am Ende belegten Rosberg, Hamilton, Alonso, Massa, Bottas, Ricciardo, Kevin Magnussen, Vergne, Kvyat und Jenson Button die Top-Ten der Zeitenliste. Nico Hülkenberg, Kimi Räikkönen, Sergio Pérez, Gutiérrez, Vettel, Grosjean, Maldonado, Sutil, Marcus Ericsson, Max Chilton, Jules Bianchi und Kobayashi reihten sich auf den restlichen Plätzen ein.

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