Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jean-Eric Vergne: «Ich habe keine Erwartungen»

Von Vanessa Georgoulas
Jean-Eric Vergne (li. aussen) und Daniil Kvyat (re. aussen)

Jean-Eric Vergne (li. aussen) und Daniil Kvyat (re. aussen)

Gemischte Gefühle bei Toro Rosso: Während sich Daniil Kvyat über die Beförderung zum Red Bull Racing Piloten für die Saison 2015 freuen durfte, sprach Jean-Eric Vergne lieber über das Qualifying zum Japan-GP.

Nicht nur die Journalisten und Fahrerlager-Experten wurden von der Abgangs-Nachricht von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel überrascht, auch manch Fahrer gestand in Japan unumwunden ein, dass er eine Trennung der erfolgreichsten Fahrer-Team-Paarung der letzten vier Jahre nicht für möglich gehalten hätte.

Auch Toro Rosso-Abschiedskandidat Jean-Eric Vergne winkte auf Nachfrage ab: «Ich weiss überhaupt nichts. Und ich habe auch überhaupt keine Erwartungen, deshalb kann ich dazu nicht viel sagen. Wir müssen das erst richtig realisieren und auch verstehen, was das bedeutet.» Dann fügte er scherzend an: «Ich weiss auch nicht, was ich nächstes Jahr machen werde. Vielleicht nehme ich auf dem Rennrad an der Tour de France teil?»

Etwas ernsthafter fiel die Qualifying-Bilanz des 24-Jährigen aus Pontoise aus. Vergne, der sich mit 1:34,984 min Startplatz 11 sicherte, erklärte: «Ich bin mit meinem Qualifying sehr zufrieden, vor allem wenn man in Betracht zieht, wie das Wochenende bisher für mich verlief. Ich war im ersten Training nicht dabei und wurde im zweiten Training gleich zweimal von der Technik ausgebremst. Das hat Zeit gekostet, und auch heute Morgen konnte ich nur drei Runden drehen. Trotzdem war das Team in der Lage, das Auto bis zum Qualifying richtig abzustimmen, und ich habe meinen Job gut gemacht. Das ganze Team hat einen extrem guten Job gemacht, darüber dürfen wir uns freuen. Doch das Rennen ist erst morgen und alles ist möglich, selbst wenn man vom Ende des Feldes startet.»

Vergnes Teamkollege Kvyat, der am Morgen von seiner anstehenden Beförderung zum Red Bull Racing-Stammpiloten erfuhr, musste sich mit seiner Rundenzeit über 1:35,092 min mit dem 13. Startplatz begnügen. Trotzdem strahlte der junge Russe, als er vor die bettelnden Mikrofone trat: «Das war heute ein sehr spezieller Samstag für mich. Mir wurde gesagt, dass ich im nächsten Jahr für das Red Bull Racing-Team an den Start gehen darf. Das fühlt sich fantastisch an und ist eine grossartige Chance und auch eine grosse Ehre für mich. Ich möchte mich bei Red Bull für das in mich gesetzte Vertrauen bedanken», erklärte er brav.

Der 20-Jährige aus Ufa übte sich mit Blick auf das Qualifying aber auch in Selbstkritik: «Ich bin mit unserer Gesamtleistung zufrieden, doch wir hätten besser abschneiden können. Q1 lief gut, doch im zweiten Qualifying-Segment wurde ich auf meiner letzten schnellen Runde durch ein paar langsamere Autos gestört. Deshalb waren die Reifen nicht auf Betriebstemperatur, als ich die erste Kurve erreichte. Das hat meine Runde ruiniert, denn hier ist es sehr wichtig, den richtigen Rhythmus zu finden. Trotzdem freue ich mich auf das morgige Rennen, egal, was das Wetter macht.»

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