Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Taifun: Formel 1 gleichmütig, Suzuka-Startzeit bleibt

Von Mathias Brunner
Die mutmassliche Bahn des Taifuns Phanfone

Die mutmassliche Bahn des Taifuns Phanfone

Der Formel-1-Tross lässt sich von den Warnungen wegen Taifun Phanfone nicht verunsichern: Die lokale Startzeit von 15.00 Uhr (= 08.00 unserer Zeit) wird nicht geändert.

Der Grosse Preis von Japan wird morgen Sonntag wie geplant um 15.00 Uhr Lokalzeit losgehen, das ist acht Uhr früh unserer Zeit. Der Plan ist vom Tisch, das Rennen um einige Stunden vorzuziehen, um heftigem Regen und Wind (Ausläufern des Wirbelsturms Phanfone) zu entgehen. Der Grund für den Gleichmut der Formel-1-Verantwortlichen: Der Taifun hat leicht nach Osten abgedreht und wird nicht mit voller Wucht aufs japanische Festland treffen.

Noch immer sehen die Wetterexperten von Ubimet für das Rennen anhaltenden, teils äusserst kräftigen Regen vor, vor allem am Nachmittag und in den Abend hinein. Das wird nicht nur den Rennbetrieb beeinträchtigen, sondern auch das Verpacken des Materials behindern, das für den Weitertransport Richtung Sotschi vorbereitet werden muss.

Schwarzmalereien, wonach der Sturm nicht nur den Japan-GP, sondern sogar das Programm des kommenden Russland-GP beeinträchtigen werde, kann Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone nichts abgewinnen: «Nicht einmal ein Erdbeben könnte uns davon abhalten, rechtzeitig in Russland zu sein.»

Nach dem Regen kommt dann der Wind: die pessimistischsten Prognosen besagen, dass der Flugbetrieb am Montag in Japan gestört wird.

Der Wetterdienst Ubimet berichtet im Detail: Derzeit befindet sich Phanfone mit seinem Zentrum noch knapp 1000 Kilometer südwestlich von der Formel-1-Rennstrecke in Suzuka. In der Nacht auf Sonntag (mitteleuropäischer Zeit) nimmt er aber zunehmend Einfluss auf das Wettergeschehen Honshus, der Hauptinsel Japans, und somit auch auf die dort gastierende Formel 1.

«Obwohl der Regen auch während des Rennens durchaus kräftig ausfallen kann, erwarten wir den stärksten Niederschlag und vor allem den Sturm erst später», sagt Ubimet-Meteorologe Steffen Dietz. «Problematisch wird sich der Weitertransport des Equipments und auch des Personals nach Sotschi zum nächsten Formel-1-Rennen gestalten, wenn der Taifun in der Nacht auf Montag mit Orkanböen um 120 km/h und enormen Regenmengen endgültig vor Ort eintrifft», so der Experte weiter. Die Vorhersagen sind somit konsistent und dementsprechend sicher.

Neben der Formel 1 werden die Auswirkungen aber vor allem die Japaner selbst spüren. Massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben sind jedenfalls programmiert. «Auch wenn der Taifun zuletzt etwas an Kraft verloren hat, müssen sich die Einwohner auf Behinderungen durch Überflutungen und Sturmschäden einstellen.»

Ubimet-Meteorologe Dietz weiss die Gefahr so einzuschätzen. «Das Auge des Taifuns passiert die Hauptinsel Montag früh, zwischen 04.00 und 09.00 Uhr Ortszeit, und wird dabei etwa 100 bis 150 km südöstlich von Suzuka durchziehen. Dabei rechnen die Meteorologen mit Regenmengen um 100 Liter pro Qudratmeter innerhalb weniger Stunden.»

Mercedes-Renndirektor Toto Wolff steht für die allgemeine Gelassenheit im Formel-1-Tross, was den kommenden Sturm angeht: «Erst wenn gar keine Flugzeuge mehr starten könnten, bekommen wir ein Problem. Generell jedoch hat die Formel 1 bestimmt schon höhere Hürden überwunden als eine Verspätung von einem halben oder einem ganzen Tag.»

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