Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Kaltenborn: «Kleine Teams absichtlich kaputtgemacht»

Von Petra Wiesmayer
Monisha Kaltenborn mit Force-India-Boss Vijay Mallya

Monisha Kaltenborn mit Force-India-Boss Vijay Mallya

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn wittert eine Verschwörung in der Formel 1. Offenbar gebe es einen Plan, die kleinen Teams gezielt aus der Königsklasse zu drängen, befürchtet die Österreicherin.

Nach der Boykottdrohung von Sauber, Lotus und Force India in Austin signalisierte CVC Capital Partners, dass die drei Teams aus einem Sondertopf finanziell unterstützt werden könnten. In Brasilien nun die Ernüchterung. «Das dürfen wir gar nicht», sagte nämlich Bernie Ecclestone und nun soll es im Laufe dieser Woche Notverhandlungen mit CVC geben.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn glaubt, dass einige Leute sogar daran interessiert seien, die kleinen Teams aus der Formel 1 zu vertreiben, indem man sie aushungert. Dann gäbe es zwar nur noch Mercedes, Ferrari, Red Bull Racing, McLaren und Williams mit jeweils drei Autos, aber genau das sei vielleicht sogar das Ziel, vermutet sie.

«Es sieht so aus, als gäbe es einen Plan, dass nur noch vier oder fünf Teams übrig bleiben», sagte sie gegenüber der BBC. «Wenn man uns Ideen eines Vorjahres-Chassis oder Motoren einer anderen Ausbaustufe unterbreitet, oder sogar die einer eigenen Serie, dann muss da ein Plan dahinterstecken. Wir wissen nicht, wessen Agenda es ist, Fakt ist jedoch, dass es so nicht weitergehen kann. Das ist nicht die Art wie wir arbeiten wollen oder können», klagte die Wienerin mit indischen Wurzeln.

«Je mehr dieser Ideen entstehen, desto mehr bekommen wir drei das Gefühl, dass es vielleicht einige Leute gibt, die uns nicht mehr im Sport haben wollen und, dass der Sport irgendwie geändert werden soll.»

Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner will von solchen Verschwörungstheorien allerdings nichts wissen. «Die Position von Red Bull ist, dass wir ein komplettes Feld aus Teams mit jeweils zwei Autos haben wollen», sagte er und zeigte sich wenig davon begeistert, ein drittes Auto einzusetzen.

«Die Zahl der Autos ist noch nicht so weit geschrumpft, dass wir vom Promoter gebeten wurden, ein drittes Auto einzusetzen», erklärte Horner. Die Kosten für dieses dritte Auto werden auf etwa 35 bis 40 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Vielleicht ein Grund, wieso diese Idee auch bei den großen Teams nicht auf uneingeschränkte Zustimmung stößt. «Wir bevorzugen mindestens zehn gesunde Teams mit zwei Autos», so Horner.

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