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Fernando Alonso ohne Ferrari: Leute denken, er spinnt

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso steigt in Abu Dhabi zum letzten Mal aus seinem Ferrari

Fernando Alonso steigt in Abu Dhabi zum letzten Mal aus seinem Ferrari

In einer Dokumentation von «La Sexta» (dem sechsten landesweiten Fernsehprogramm, das vorwiegend Filme und Dokus zeigt) spricht Fernando Alonso offen über die Trennung von Ferrari.

In Abu Dhabi hat Fernando Alonso im Rahmen einer Presserunde gesagt: «Am Abend des WM-Finales hier auf der Insel Yas werde ich nicht mehr Fahrer von Ferrari sein. Aber ab Montagmorgen bin ich ein Fan von Ferrari.» Natürlich ist der zweifache Weltmeister abgrundtief enttäuscht darüber, dass er in fünf Jahren mit Ferrari (2010 bis 2014) keinen dritten Titel gewinnen konnte. Alonso beteuert: «Aber Ferrari wird immer ein Teil von mir sein.» Eine Mannschaft von «La Sexta» (dem sechsten landesweiten Fernsehprogramm Spaniens) hat die zweiteilige Dokumentation «Mein letztes Rennen mit Ferrari» ausgestrahlt, und der 33-Jährige aus Oviedo spricht darin offen über seinen Gemütszustand.

Die Kernaussage des 32fachen GP-Siegers: «Mir ist klar – viele Leute werden denken, der spinnt, Ferrari zu verlassen, aber ich will eben wieder Rennen gewinnen.»

Alonso über die hochemotionelle Abschiedsvorstellung in Rot: «Du versuchst, nur an deinen Job und ans Rennen zu denken, aber so viele Leute wollen mit mir sprechen, da ist das nicht ganz einfach. Die Atmosphäre bei Ferrari war sehr speziell an diesem Wochenende – traurige Gesichter in der Box, dazwischen wurde aber auch ständig geflachst, vielleicht sollte so die Spannung ein wenig gelockert werden.»

«Am Sonntag posierten wir dann wie üblich für das Saisonabschlussfoto, so wie wir jeweils auch vor dem ersten Rennen in Australien ein Klassenbild machen. In Abu Dhabi war jedem klar – einer aus unserer Mitte fehlt. Niemand kann vergessen, was in Japan passiert ist.»

Es vergeht auch fast kein Tag, an welchem Alonso nicht in sozialen Netzwerken wie Twitter aufmunternde Botschaften für den am 5. Oktober schwer verletzten Jules Bianchi einstellt. Das Schicksal des Franzosen, der in Nizza noch immer ohne Bewusstsein ist, geht Alonso noch näher als den meisten anderen Piloten.

Wenn ihn Sorgen peinigen, dann ist für Fernando die erste Anlaufstation «mein Vater. Ich spreche am Telefon ständig mit ihm. Er hat einen ganz besonderen Platz in meinem Leben. Er kommt vielleicht nicht oft zu den Rennen, aber wir teilen viele Momente.»

Seine Gefühlswelt zum Abschied von Ferrari ist für Fernando Alonso «schwierig zu erklären. Du spürst einen Sturm aus tausend Empfindungen. Es gibt kein Gerät, das Zuneigung messen kann, aber wenn es denn eines gäbe – die Werte wären jenseits der Messskala. Es war schwierig, die Tränen zurückzuhalten. Du hast ein Gefühl der Endgültigkeit. Du gehst, und natürlich weisst du, dass du all diese Menschen wiedersehen wirst, wir arbeiten ja im gleichen Fahrerlager. Und doch fühlt es sich an, als würdest du sie für immer verlassen.»

Aus rechtlichen Gründen dürfen wir die Dokumentation hier nicht zeigen. Aber wir werden niemanden daran hindern, auf YouTube die Begriffe La Sexta und Alonso einzutippen. Teil 1 der Doku ist dort schon zu finden, Teil 2 dürfte auch bald online stehen.

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