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Motorenstreit: Wie soll es 2015 und 2017 weitergehen?

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso im neuen McLaren mit Honda-Motor

Fernando Alonso im neuen McLaren mit Honda-Motor

In Jerez bereitet sich die Formel 1 auf die Saison 2015 vor. Hinter den Kulissen wird gestritten – es herrscht Uneinigkeit über die Turbo-Motoren, in Sachen Entwicklung und Zukunft.

Auf der andalusischen Rennstrecke von Jerez geht heute die Testarbeit weiter: letzter von vier Testtagen. Wie immer in der Formel 1 ist die sportliche Ebene das eine, die politische jedoch die andere. Die Rennställe sind mit Arbeit zugeschüttet, und sorgenfrei ist niemand. Das hält die Mächtigen des Sports nicht davon ab, sich in den Haaren zu liegen. Es geht – noch immer – um die Motoren; darum, was in der laufenden Saison 2015 an Entwicklung erlaubt sein soll, sowie darum, mit welcher Art von Triebwerken die GP-Renner ab 2017 ausgerüstet werden sollen.

Dem Wunsch von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone entsprechend (mindestens 1000 PS Leistung, lauterer Sound) kümmert sich die so genannte technische Arbeitsgruppe derzeit um Vorschläge, wie die Turbo-Aggregate in zwei Jahren aussehen sollen. Am grundsätzlichen Layout des V6-Turbo wird nicht gerüttelt, das hat FIA-Präsident Jean Todt allen klar gemacht.

An möglichen Änderungen liegen auf dem Tisch: Wechsel vom Einzel- zum Doppelturbo, Verzicht auf das Sammeln von Hitze-Energie am Turbolader, Einsatz einer einheitlichen Energierückgewinnung, Lockerung der Spritdurchfluss-Beschränkung, Anheben der Drehzahl.

Parallel dazu sind sich die Motorenhersteller Ferrari, Mercedes, Renault und Honda nicht einig darüber, was in Sachen Entwicklung 2015 erlaubt sein soll. Zur Erinnerung: im Reglement vorgesehen war, dass die Weiterentwicklung der Motoren auf 28. Februar eingefroren wird, wenn bei den Technikern des Autoverbands FIA der GP-Motor für die Saison 2015 homologiert werden muss.

Auf Druck von Ferrari und Renault ist diese Vorschrift ausgehebelt worden: die Hersteller dürfen nun übers ganze Jahr entwickeln. Mercedes ist das einerlei. Motorenchef Andy Cowell: «Wir rücken von unserem Plan nicht ab – wir wollen beim ersten Rennen den bestmöglichen Motor haben. Wir schieben daher keine Entwicklungen auf die lange Bank.»

Bei der Konkurrenz ist das anders. Um Mercedes näher zu rücken, sind Renault und Ferrari zu teilweise erheblichen Modifikationen ihrer Aggregate gezwungen, das hätte sich bis 28. Februar ohnehin nicht machen lassen.

Der Knackpunkt beim Ganzen: Wie sollte man mit Formel-1-Rückkehrer Honda umgehen, was die Entwickung angeht?

An sich hätten die Japaner im Jahr 1 ihres Comebacks im GP-Sport (so wie die anderen Hersteller im Jahr 2014) ihre Antriebseinheit auf 28. Februar homologieren müssen. Doch Honda machte Druck und erhielt die Erlaubnis, ebenfalls zu entwickeln. Nun wird darum gebalgt, wieviel Spielraum die Japaner erhalten. Honda selber will die gleichen Bedingungen haben wie die anderen Hersteller. Das lehnt die Konkurrenz rundweg ab.

Am kommenden Donnerstag wird bei einer Sitzung der Formel-1-Strategiegruppe weitergestritten.

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