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Alonso-Crash: Absurdes aus der PR-Maschine

Kolumne von Vanessa Georgoulas
Der Rettungshubschrauber hebt ab – und die Medien schauen zu

Der Rettungshubschrauber hebt ab – und die Medien schauen zu

Nicht nur der Crash von Alonso sorgte im Pressesaal für Aufregung, auch die Aussage von McLaren-Rennleiter Eric Boullier, der den Unfall als normalen Test-Crash verkaufen wollte.

Liebe Formel-1-Entscheidungsträger, wir verstehen ja, dass auf der Weltbühne Formel 1 jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und jede Aufregung per Definition heruntergespielt wird. Aber was McLaren nach dem Test-Crash von Fernando Alonso kommunizierte, lässt sich mit gesundem Menschenverstand einfach nicht vereinbaren.

Zuerst wurde geschwiegen. Und zwar stundenlang. Damit schaffte das Team aus Woking genau eines: Raum für viele – teils abenteuerliche – Spekulationen. Sich hinterher auch noch über die Medien zu beschweren, denen nichts anderes als ein Ratespiel übrig blieb, ist lächerlich.

Rennleiter Eric Boullier liess per Pressemitteilung wissen: «Ein solcher Unfall, wie Fernando ihn hatte, kann beim Testen passieren. Glücklicherweise ist er wohlauf. Aber er war bewusstlos beim Crash, das bedeutet, dass er als Vorsichtsmassnahme eine Nacht im Krankenhaus verbringen muss. Das ist die normale Vorgehensweise nach einer Gehirnerschütterung. Zwangsläufig haben einige Medien die Schwere des Zwischenfalls aufgebauscht – aber es war nur ein normaler Testunfall.»

Wie bitte? Ein normaler Testunfall? Wie oft passiert es denn bitteschön, dass ein Fahrer nach einem Unfall mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen wird? Meines Wissens ist das die Ausnahme, und nicht die Regel. Und zwar sowohl beim Testen als auch während der Rennwochenenden.

Dass McLaren im gleichen Schreiben auch noch behauptet, man habe angesichts der umfangreichen Routineuntersuchungen, die nach einem solchen Crash üblich sind, keinen Anlass zur Eile gesehen, um den Testbetrieb noch einmal aufzunehmen, macht das Ganze auch nicht besser. Schliesslich hatte das Team auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com noch am frühen Nachmittag behauptet, man werde versuchen, noch einmal auszurücken.

Zu guter Letzt verpasste McLaren das, was die Konkurrenz gebetsmühlenartig nach diesem Testtag in die bettelnden Mikrophone diktierte: Fernando Alonso eine schnelle Genesung zu wünschen. Stattdessen wird bestätigt, was alle Streckenbesucher vor Ort schon mitbekommen haben. Das ist eine schwache PR-Leistung. Und diese rächt sich – gerade weil auf der Weltbühne nicht nur auf der Seite der Teams und Fahrer Profis am Werk sind.

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